Sieben Tage ohne Spur Arian bleibt verschwunden – doch dieser Fall macht Hoffnung
Eine Woche ist vergangen, seitdem der sechsjährige Arian aus Bremervörde verschwunden ist. Die Hoffnung lebt weiter – auch wegen eines ähnlichen Falls.
Die Suche geht weiter, nichts bleibt unversucht, um Arian aus Bremervörde-Elm wohlbehalten zu finden. Seit mittlerweile fast sieben Tagen gibt es von dem Jungen, der am Montagabend verschwand, keine Spur. Doch "Aufgeben ist keine Option", betont die Polizei immer wieder.
Ein Fall, der erstaunliche Parallelen zum Verschwinden Arians aufweist, hatte im Sommer 2022 für Schlagzeilen gesorgt – und endete mit einem damals kaum noch denkbaren Happy End: Der zu dieser Zeit acht Jahre alte Joe aus Oldenburg, ebenfalls geistig beeinträchtigt, verschwand am 17. Juni aus seinem Elternhaus. Lange Zeit fehlte von ihm jede Spur, sogar ein Verbrechen war damals nicht ausgeschlossen worden.
Nach acht Tagen die erlösende Nachricht: Joe lebt
Die Polizei startete eine großangelegte Suche, mehrere hundert Helfer waren unermüdlich im Einsatz. Nach acht Tagen dann die erlösende Nachricht: "Joe lebt", teilte die Polizei via X mit. Joe war beim Spielen in ein Kanalsystem gekrabbelt und fand nicht mehr von allein hinaus. So verbrachte er wahrscheinlich mehrere Tage im Untergrund, bis ein Passant das leise Wimmern des Jungen bemerkte und den Notruf wählte. Wie lange Joe tatsächlich im Kanalsystem war, ist bis heute unklar.
Gegen kurz nach 6 Uhr am 25. Juni war der Passant mit seinem Hund an der Kranichstraße nördlich des Stadtzentrums spazieren gewesen, als er die Geräusche hörte. Als die Beamten den rund 20 Kilogramm schweren Gullydeckel anhoben, blickte ihnen Joe entgegen. In einer Tiefe von etwa 2,20 Meter harrte er aus. Die Tage, die er allein verbringen musste, hatten dem Achtjährigen zwar mental zugesetzt, auch war er unterkühlt – doch Joe lebte.
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An seinen Fall erinnern viele Personen auch in den sozialen Netzwerken – und schöpfen Mut und Zuversicht, dass auch Arian gesund wiedergefunden wird. Genau wie der Sechsjährige, der Autist ist, ist auch Joe geistig eingeschränkt. Joe war bei seinem Verschwinden acht Jahre alt, Arian ist mit seinen sechs Jahren nur unwesentlich jünger. Beide Kinder waren – zumindest Stand Montag (29. April) – etwa eine Woche vermisst.
Ein Ort bleibt optimisch: "Jeden Tag passieren Wunder"
Im Vergleich zu Joes Fall, waren die Witterungsverhältnisse jedoch andere. Joe verschwand im Hochsommer, die Temperaturen waren zumindest nachts deutlich höher, als es noch in der vergangenen Woche der Fall war. Mittlerweile steigen die Werte wieder – ein weiterer Hoffnungsschimmer für Arian.
In der Ortschaft Elm haben Menschen bunte Papier-Kleeblätter aufgehängt. Auf ihnen steht unter anderem: "Hey Arian, wir hoffen, dass du bald von deinem eigenen, kleinen Abenteuer zurückkommst. Wir alle verlieren nicht die Hoffnung, denn jeden Tag passieren Wunder."
Expertin: Arians Erkrankung kann Vorteil für ihn sein
Auch die Polizei, die zusammen mit Soldaten der Bundeswehr, DLRG, DRK, THW, Feuerwehr und freiwilligen Helfern mittlerweile mit über 1.000 Menschen an der Suche beteiligt ist, betont immer wieder, dass "Aufgeben keine Option" sei. Arians Erkrankung könne für ihn sogar ein Vorteil sein, berichtete vor kurzem eine Expertin. Für den Sechsjährigen fühle es sich vermutlich wie ein großes Abenteuer an, alleine unterwegs zu sein. Das spare unter anderem wichtige Ressourcen, weil er den Ernst der Lage kaum überblicken könne.
- Helfer im Fall Arian am Limit: "Das ist belastend – körperlich wie psychisch"
Am vergangenen Wochenende hatten rund 1.200 Helfer die bislang größte Suchaktion im Fall Arian gestartet. Doch auch diese Maßnahme führte nicht zum Auffinden des kleinen Jungen. Doch immer wieder gibt es kleine Hoffnungsschimmer – denn wieder wurden Fußabdrücke gefunden, die zum Sechsjährigen passen könnten. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Artikel von t-online
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa