Rettungsaktion vor Bremerhaven Passagiere in Seenot: Hansekogge läuft auf Grund – Wassereinbruch
Die Hansekogge ist am Donnerstagabend auf Grund gelaufen. Die Passagiere mussten evakuiert werden.
Damit hätten die rund 35 Ausflugsgäste wohl nicht gerechnet: Am Donnerstagabend ist die Hansekogge "Ubena" in der Wesermündung auf Grund gelaufen. Das Schiff musste evakuiert werden. Schlagseite und ein Leck machten der Besatzung ordentlich zu schaffen.
Gegen 18.15 Uhr wählte der Schiffskapitän den Notruf. "Bei ablaufendem Wasser war sein Schiff mit 45 Menschen an Bord auf einem Steindamm festgekommen", heißt es in einer schriftlichen Mitteilung der Seenotretter. Wenig später meldete sich der Kapitän erneut: Das Schiff hatte Schlagseite bekommen.
Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven ermittelt
Die Seenotretter, ein Fahrgastschiff und die Wasserschutzpolizei Bremen brachten schließlich die 35 Passagiere in Sicherheit. In dieser Zeit verschärfte sich die Lage an Bord: In die Kogge drang Wasser. Allein konnte die zurückgebliebene zehnköpfige Besatzung das Problem nicht meistern. Später musste eine Tauchpumpe der Seenotretter zum Einsatz kommen. Gemeinsam wurde das Loch mit Fließdecken geflickt.
Einige Stunden später kam der 130 Tonnen verdrängende Koggennachbau gegen 23.15 Uhr aus eigener Kraft wieder frei.
Warum der historische Nachbau im Watt stecken blieb, ist noch nicht bekannt. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven, die ebenfalls mit einem Küstenboot vor Ort gewesen war, hat die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen.
Das Original der berühmte Bremer Kogge wurde 1962 bei Hafenerweiterungsarbeiten in der Weser vor Rablinghausen entdeckt. Experten schätzten das Baujahr des Schiffes auf das Jahr 1380. Seit Mai 2000 ist die echte und mittlerweile sanierte Kogge in einer Halle ausgestellt.
- seenotretter.de: "Hansekoggen-Nachbau festgekommen – Seenotretter im Einsatz"
- weser-kurier.de: "Bremer Kogge zurück im Wasser"