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Landkreis Osnabrück warnt vor rasantem Virusausbruch – kann tödlich sein


Inzidenz steigt
Landkreis warnt vor "hohem Risiko" von Hantavirus-Infektionen

Von t-online, stk

Aktualisiert am 23.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Animation der Molekularstruktur des Hantavirus: Zuletzt war der Landkreis 2019 von einem starken Ausbruch betroffen.Vergrößern des Bildes
Animation der Molekularstruktur des Hantavirus: Zuletzt war der Landkreis 2019 von einem starken Ausbruch betroffen. (Quelle: IMAGO/Science Photo Library)
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Hohes Fieber, Lungenkollaps, Tod: Das gefährliche Hantavirus breitet sich im Nordwesten des Landes aus. Die Behörden sind alarmiert und warnen Bürger.

Der Landkreis Osnabrück warnt die Bevölkerung aktuell vor einem bevorstehenden Ausbruch des gefährlichen Hantavirus in der Region. Mehrere Indikatoren weisen den Behörden nach darauf hin, dass ein "hohes Risiko" bestehe, sich mit dem potenziell tödlichen Virus anzustecken.

Zuletzt war der Landkreis 2019 von einem schweren Ausbruch betroffen, in diesem Jahr sei das Infektionsrisiko erneut gestiegen. Das hat laut einer Mitteilung der Behörde mehrere Gründe: Zum einen habe im vergangenen Jahr eine sogenannte Buchenmast stattgefunden. Wenn Buchen ihr Früchte, also die Bucheckern, vermehrt produzieren, findet die für die Übertragung des Virus verantwortliche Rötelmaus wesentlich mehr Nahrung und könne sich entsprechend stärker vermehren.

Rötelmäuse, auch Waldwühlmäuse genannt, sind letztlich für die Verbreitung des Virus verantwortlich. Steigt ihre Zahl, steigt auch das Risiko, mit ihrem Kot in Kontakt zu kommen und sich so mit dem Puumalavirus, einer Unterart des Hantavirus, zu infizieren. So beschreibt es das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Internetseite.

Inzidenz steigt

Aktuell, so zeigen es Zahlen des Niedersächsischen Landesgesundheitszentrums (NLGA), liegt die Inzidenz im Landkreis Osnabrück bei 64,5 und somit auf der höchsten Stufe. Anders als bei der Inzidenz des Coronavirus beschreibt diese Kennzahl aber nicht die Zahl der Infektionen pro 100.000 innerhalb von sieben Tagen, sondern bezieht sich auf einen Zeitraum von einem Jahr. Den Zahlen zufolge haben sich im Landkreis Osnabrück also im Jahr 2022 und im laufenden Jahr 2023 durchschnittlich 64,5 Menschen mit dem Puumalavirus angesteckt.

Auch in angrenzenden Landkreisen steigt die Zahl laut NLGA: So weist der Landkreis Grafschaft Bentheim an der Grenze zu den Niederlanden einen Wert von 61,9 auf. Weitere Landkreise liegen im mittleren Bereich, die Inzidenz beträgt aktuell zwischen 22,5 und 29,1. Eine Karte mit aktuellen Werten finden Sie hier. Im gesamten Jahr 2022 wurden in ganz Niedersachsen 17 Infektionsfälle gemeldet, allein für 2023 sind es laut NLGA bereits 22.

Wichtig ist die Unterscheidung der verschiedenen Unterarten: Während das in Deutschland meist zu findende Puumalavirus in etwa einem Prozent der Infektionen mit dem Tod endet, sind andere Arten wesentlich gefährlicher für den Menschen. Diese Formen finden sich jedoch im asiatischen sowie auch im osteuropäischen Raum. Die Todesrate beträgt je nach Art etwa 15 Prozent und mehr.

Kotsporen übertragen Virus

Menschen infizieren sich insbesondere über den Kot der Rötelmäuse. Deshalb sollten Bürger, die beispielsweise den Dachboden aufräumen oder einen Gartenschuppen entrümpeln, im besten Fall eine Maske tragen, empfiehlt der Landkreis Osnabrück. Die Sporen des Kots gelangen durch Aufwirbeln in die Luft und können so von Menschen aufgenommen werden.

Erste Symptome treten in der Regel nach zwei bis vier Wochen auf. In seltenen Fällen kann die Inkubationszeit aber auch nur fünf Tage, in extrem seltenen Fällen sogar 60 Tage betragen. Infizierte klagen meist über Grippe-ähnliche Symptome, wie Fieber, Knochen- und Muskelschmerzen. Bei einem akuten Verlauf sind schwere Nierenschäden beziehungsweise Nierenversagen möglich.

Verwendete Quellen
  • informiert.osnabrueck.de: Mitteilung des Landkreises Osnabrück
  • nlga.niedersachsen.de: Zoonosen: Durch Nagetiere übertragene Krankheiten und Erreger
  • rki.de: Hantavirus-Erkrankung
  • infektionsschutz.de: Hantaviren
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