Viele Besucher erwartet Geht oder steht die Weser? Erste Bremer Eiswette seit Corona
Endlich wieder Eiswette: Erstmals seit Corona wird der alte Bremer Brauch am Freitag am Osterdeich vollzogen.
Zahlreiche Schaulustige werden zu der sogenannten Eiswettprobe am Freitag in Bremen erwartet. Bei der Eiswettprobe am Osterdeich handelt es sich um einen bekannten Bremer Brauch: Ein als Schneider Verkleideter mit einem heißen Bügeleisen in der Hand überprüft, ob die Weser zugefroren ist oder nicht – ob sie "geht oder steht". Falls sie es nicht ist und der Verkleidete es nicht schafft, trocken den Fluss zu queren, kann er die Hilfe eines Seenotrettungsbootes in Anspruch nehmen. Dann ist die Wette verloren.
In den vergangenen zwei Jahren fiel die Eiswettprobe aufgrund der Corona-Pandemie aus. Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) geht davon aus, dass auch Tagesgäste anlässlich der Veranstaltung nach Bremen kommen werden. Der WFB liegen jedoch keine Zahlen dazu vor, wie viele Besucher die Eiswettprobe üblicherweise nach Bremen lockt.
Eiswette in Bremen seit 1829
Veranstaltet wird die Eiswette von dem nicht eingetragenen Verein Eiswette von 1829. Dem Verein zufolge sollen erstmals 1828 Bremer Bürger Tipps abgegeben haben, ob die Weser zufrieren wird oder nicht. Der Verein nimmt in regelmäßigen Abständen neue Mitglieder auf, sogenannte Novizen. Dem Novizenjahrgang 2023 gehörten erstmals überhaupt Frauen an, sagte der Präsident des Vereins, Patrick Wendisch. "Ein Novize ist jemand, der auserkoren wird, der die Eiswettgemeinschaft mit seiner Persönlichkeit bereichert", sagte Wendisch.
Im Nachgang an die Eiswettprobe, zum 21. Januar, lädt der Veranstalter zum sogenannten Eiswettfest in das Bremer Congress-Centrum ein. Wer dieses Jahr auf dem Fest eine Rede halten wird, wollte Präsident Wendisch im Vorfeld noch nicht bekannt geben.
- Nachrichtenagentur dpa