Wochen nach Geburt Baby verhungert – Mutter verteidigt sich vor Gericht
Zwei Wochen nach der Geburt landet ein Baby im Krankenhaus, doch die Ärzte können es nicht mehr retten. Vor Gericht rechtfertigt sich nun die Mutter.
Ihr neugeborener Sohn verhungerte, er wurde nur knapp einen Monat alt: Im Landgericht in Verden steht eine 35-Jährige vor Gericht. Im Prozess verteidigt sich die Beschuldigte, wie die Sprecherin des Landgerichts am Montag mitteilte: Sie habe mehrfach betont, dass sie Mutter von vier gesunden Kindern ist.
Die Anklage wirft der Frau vor, ihren Ende April 2019 geborenen Sohn ungenügend mit Säuglingsmilch versorgt zu haben – obwohl sie den am Ende lebensbedrohlichen Zustand erkannt habe. Sie habe nicht gemerkt, dass das Baby Gewicht verlor, sagt sie nun vor Gericht, habe den Jungen sechsmal am Tag mit 125 Millilitern Milch und Kamillentee versorgt.
Ärzte stellen zehn Tage nach Einlieferung Geräte ab
Als das Kind zwei Wochen nach der Geburt dehydriert ins Krankenhaus kam, wog es 1.130 Gramm weniger als bei der Geburt. Zehn Tage später schalteten die Ärzte die lebenserhaltenden Geräte ab.
Der Tatvorwurf lautet Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen. Der Prozess soll voraussichtlich im Februar enden.
- Nachrichtenagentur dpa