Zeichen für gerechtere Welt Stadt Bonn will Kamelle-Reform im Karneval
Etwa 500 Tonnen Kamelle sind in der vergangenen Karnevalssaison in NRW unters Volk gebracht worden. Die Stadt Bonn setzt sich nun dafür ein, dass künftig mehr fair gehandelte Bonbons und Schokolade geworfen werden.
Der Bonner Umweltdezernent Helmut Wiesner fordert Karnevalisten auf, Kamelle aus fairem Handel zu besorgen. "Mit dem Kauf von fair gehandelten Produkten können die Bonner Karnevalsvereine ein Zeichen für eine gerechtere Welt setzen", begründet Wiesner seinen Vorschlag in einer Pressemitteilung der Stadt.
Bonbons und Schokolade aus fairem Handel seien nicht nur lecker, sondern unterstützten auch den Kampf gegen die Armut in den Herkunftsländern und für umweltfreundlichere Anbauweisen, so der Politiker. Er verweist auch auf den Titel "Fair Trade Town", den Bonn seit 2010 trägt.
Umweltschonende Verpackung
Alternatives Wurfmaterial bietet beispielsweise die landesweite Initiative "Jecke Fairsuchung" an. Sie vertreibt Produkte von Produzenten aus fairem Handeln und größtenteils biologischem Anbau. Die Schoko-Erdnüsse, Fruchtgummis oder Schokoladentäfelchen seien außerdem "speziell wurftauglich und möglichst umweltschonend verpackt".
Das Ziel der Kampagne sei es, dass zehn Prozent der Kamelle in der Karnevalszeit in Nordrhein-Westfalen aus fairem Handel stammen. Diese zehn Prozent bedeuten laut Initiative nur fünf Prozent weniger Ware. In der vergangenen Karnevalssaison seien nach Schätzungen der Süßwarenhersteller in NRW insgesamt 500 Tonnen Kamelle geworfen worden.
- Stadt Bonn: Pressemitteilung vom 8. Januar
- Informationen der Initiative „Jecke Fairsuchung"