Staatsbesuch Finnlands Präsident in Villa Hammerschmidt
Gut 24 Jahre nach dem letzten Staatsbesuch in der ehemaligen Hauptstadt Bonn hat dort wieder ein deutscher Bundespräsident ein Staatsoberhaupt eines anderen Landes empfangen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßte den finnischen Präsidenten Sauli Niinistö am Mittwoch mit militärischen Ehren in der nahe am Rheinufer gelegenen Villa Hammerschmidt.
Beim bislang letzten Staatsbesuch in Bonn hatte 1999 der damalige Bundespräsident Roman Herzog den Emir von Katar empfangen, wie ein Sprecher des Bundespräsidialamts mitteilte. Dass der finnische Präsident Niinistö nach Bonn geladen wurde, hat laut dem Bundespräsidialamt einen symbolischen Hintergrund: Der Besuch würdigt demnach die enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Finnland, die - als Folge der damals neuen deutschen Ostpolitik Willy Brandts - vor 50 Jahren diplomatische Beziehungen miteinander aufnahmen.
"Du bist der erste Präsident, den ich in meiner jetzt siebenjährigen Zeit als Präsident hier in Bonn begrüßen darf", sagte Steinmeier zu Niinistö. Niinistö sagte, er sei bei seinen 14 vorherigen Besuchen in Deutschland immer äußerst zufrieden gewesen - und in Bonn vielleicht am "allerzufriedensten". Steinmeier sagte, er möge die Villa Hammerschmidt erstens sehr, zweitens spreche viel dafür, sie der Welt auch zu zeigen. Konkrete Pläne zum Empfang weiterer Staatsoberhäupter in Bonn gibt es laut Bundespräsidialamt derzeit aber nicht.
Die Villa Hammerschmidt ist seit 1950 Amtssitz des Bundespräsidenten. Seit der Entscheidung von Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1994, den Amtssitz des Staatsoberhauptes ins Schloss Bellevue nach Berlin zu verlegen, gilt sie als zweiter Amtssitz des Bundespräsidenten. Am Mittwoch wollten sich Niinistö und Steinmeier noch in das Goldene Buch der Stadt Bonn eintragen und das Beethoven-Haus besichtigen. Am Donnerstag führen Bundeswehr und der Elektroniksysteme-Anbieter ESG den beiden Präsidenten auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums in Bonn ein Drohnenabwehrsystem vor. Außerdem ist etwa eine Schifffahrt auf dem Rhein geplant.
- Nachrichtenagentur dpa