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Justiz | Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Tönnies ein


Justiz
Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Tönnies ein

Von dpa
Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand. (Quelle: Arne Dedert/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat nach zahlreichen Anzeigen gegen die Geschäftsführung des Schlachtbetriebs Tönnies Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingestellt. Das bestätigt am Freitag Sprecherin und Staatsanwältin Claudia Bosse der Deutschen Presse-Agentur. Bei den über zwei Jahre dauernden Ermittlungen habe sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben. Im Frühjahr 2020 waren bei der Behörde mehrere Anzeigen eingegangen. Darunter eine der heutigen Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann.

Nach dem starken Corona-Ausbruch in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück in der ersten Corona-Welle hatten die Anzeigenerstatter dem Unternehmen fahrlässige Körperverletzung und Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz vorgeworfen. Daraufhin hatten Polizei und Staatsanwalt zuerst gegen Unbekannt, später gegen die Geschäftsführung um Clemens Tönnies Ermittlungen aufgenommen.

"Die Einstellung des Strafverfahrens durch die Staatsanwaltschaft Bielefeld bestätigt erneut, dass weder dem Unternehmen noch dem Unternehmer Clemens Tönnies eine vorsätzliche oder fahrlässige Schuld am Corona-Ausbruch 2020 vorzuwerfen ist", teilte das Unternehmen mit. Unternehmenssprecher Fabian Reinkemeier verwies auf mehrere Entscheidungen an den Verwaltungsgerichten in Münster und Minden. Auch dort sei bei Streitfragen mit dem Land Nordrhein-Westfalen um Lohnfortzahlungen bei coronabedingter Quarantäne per Urteil verkündet worden, dass das Unternehmen nicht fahrlässig gehandelt habe.

Bei dem Corona-Ausbruch in dem Fleischwerk hatten sich nachweislich rund 1400 Mitarbeiter infiziert. Der Ausbruch hatte zu den bundesweit ersten regionalen Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie geführt. Davon waren die Kreise Gütersloh und Warendorf betroffen. Zu diesem Zeitpunkt in der ersten Phase der Pandemie war aus Sicht der Wissenschaft noch nicht klar, wie das Coronavirus übertragen wurde. Erst später zeigte eine Studie, dass sich das Virus über Aerosole über die Luftkühlung in dem Schlachtbetrieb verbreitet hatte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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