Demo in Mitte Klimaaktivsten protestieren mit Kuhmist bei Özdemir
Erneut haben Klimaaktivsten in Berlin für Aufsehen gesorgt: Diesmal jedoch nicht mit einer Autobahnblockade – sondern im Ministerium eines Grünen-Politikers. Einen ähnlichen Vorfall gab es im Hause eines FDP-Ministers.
Nach dem Protest auf der Straße kommt nun der Streik im Ministerium: Am Dienstagmittag haben Klimaaktivisten den Eingangsbereich eines Gebäudes des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung von Bundesminister Cem Özdemir (Grüne) besetzt. Die Polizei rückte mit einem dutzend Einsatzwagen an.
Videoaufnahmen zeigen den Protest. Sie sehen die Szene hier oder oben im Text.
Wie eine t-online-Reporterin berichtete, hatten die Aktivisten der Gruppe "Essen retten und Agrarwende jetzt!" im Innenraum des Ministeriums an der Wilhelmsstraße im Bezirk Mitte Pferdemist verschüttet. Später klebten sich mindestens drei Aktivisten an den Fensterscheiben des Gebäudes fest, zwei weitere sollen sich ebenfalls in dem Gebäude befinden.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Protest in Berlin: Aktivisten verteilen Pferdemist in Grünen-Ministerium
Parallel protestierte eine weitere Gruppe Demonstranten im Justizministerium von Marco Buschmann (FDP). Auf Fotos war zu sehen, wie dort Lebensmittel auf dem Boden lagen und junge Menschen Transparente zeigten. Laut Polizei waren dort zehn Demonstranten. Es werde nun geklärt, wie die Polizei vorgehe, sagte ein Sprecher. Das müsse auch das jeweilige Ministerium entscheiden.
Die Gruppe schrieb: "Liebe Bundesregierung, eure Politik in der #Klimakrise ist Mist und deshalb bekommt ihr heute auch Mist mitgebracht." Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) teilte mit, er sei froh, dass die Demonstranten keine Krankenwagen aufhalten, sondern sich an die Politik wenden würden.
"Schritt zwei wäre jetzt, uns einfach zu einem Gespräch einzuladen, wie das so üblich ist, wenn man am selben Strang ziehen könnte. Dass so viele Lebensmittel weggeworfen werden, empört zu Recht viele Menschen und mich auch."
Aktivisten sorgen seit Wochen für Aufsehen
Die Gruppe hatte in den vergangenen Wochen für Aufsehen in der Hauptstadt gesorgt, als Mitglieder der Gruppierung sich auf der Stadtautobahn festgeklebt hatten, um gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu demonstrieren.
Die Polizei nahm derweil die Personalien von zwei Aktivisten vor dem Gebäude auf, sie erhielten einen Platzverweis. Weitere Einsatzkräfte wollen nun versuchen, die Demonstranten von der Fensterscheibe zu lösen.
- Reporterin vor Ort
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur Dpa