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"Letzte Generation"-Klimakleber am Flughafen Frankfurt war im Thailand-Urlaub


"Letzte Generation" verneint Doppelmoral
Flughafenkleber war selbst im Thailand-Urlaub

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 26.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Aktivist Yannick: Anfang 2023 flog er lieber nach Südostasien, als in Stuttgart zu einem Gerichtstermin zu erscheinen.Vergrößern des Bildes
Aktivist Yannick: Anfang 2023 flog er lieber nach Südostasien, als in Stuttgart zu einem Gerichtstermin zu erscheinen. (Quelle: x.com/AufstandLastGen)

Aktivisten haben zig Urlaubern den Start in die Ferien verhagelt. Auf dem Rollfeld klebte ausgerechnet einer, der schon einmal Schlagzeilen machte – als "Bali-Flieger".

Eine Gruppe von Aktivisten der "Letzten Generation" hat sich am Donnerstagmorgen Zugang zum größten deutschen Flughafen verschafft. Laut Bundespolizei gelang es sieben Personen, einen Maschendrahtzaun zu überwinden, eine achte blieb hängen.

Dann klebten sich die Aktivisten an den Köpfen der beiden zentralen Start- und Landebahnen des Frankfurter Flughafens fest. Nichts ging mehr: Passagiere, die im Ferienflieger Richtung Urlaub abheben wollten, mussten am Boden bleiben.

Video | Fluggäste außer sich: "Uns platzt die Hutschnur"
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Quelle: dpa

Der "Bali-Flieger": Lieber in den Urlaub als ins Gericht

Später am Morgen veröffentlichte die "Letzte Generation" ein überraschendes Video. Man sieht darauf einen jungen Mann in orangefarbener Warnweste, der sich so vorstellt: "Hallo, ich bin Yannick. Einige von euch kennen mich als den 'Bali-Flieger'."

Bei dem 25-Jährigen, der sich Donnerstagmorgen mit auf dem Flughafen festklebte, handelt es sich um Yannick S. (mehr zu ihm lesen Sie hier): Er machte Anfang 2023 Schlagzeilen, weil er lieber mit seiner Freundin nach Südostasien in den Urlaub geflogen war, als zu einem Gerichtstermin in Stuttgart zu erscheinen.

"Wasser predigen und selbst Wein trinken"

Die "Bild"-Zeitung deckte damals den Fall auf und schrieb zunächst von einem Flug nach Bali, was den Begriff "Bali-Flieger" prägte. Später stellte sich zwar heraus, dass das Ziel von Yannick S. in Wahrheit Thailand gewesen war, aber das bremste die Empörung über die Aktivisten nicht. "Wasser predigen und selbst Wein trinken", lautete der Tenor der Wütenden.

Auch die Erklärung der "Letzten Generation" machte es nicht besser: "Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer", hatte ein Sprecher versucht abzuwiegeln.

"Letzte Generation" versucht Rechtfertigung

In dem jetzt am Donnerstag veröffentlichten Video äußert sich Yannick S. persönlich: Damals habe er sich, "so wie heute Tausende hier, dafür entschieden, in den Flieger zu steigen".

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Aber das sei gar nicht das Problem, behauptet er. Das Problem sei vielmehr, dass die Regierung die Flugindustrie jährlich mit Milliarden Euro Steuergeschenken bedenke.

"Ein bisschen mehr Asche aufs Haupt könnte man schon erwarten"

Im Klartext: Yannick S. und die "Letzte Generation" werfen den einzelnen Urlaubern kein Fehlverhalten vor, sondern fordern von der Regierung Maßnahmen in der Klimakrise. Ob dies den Menschen hilft, die am Donnerstag nicht von Frankfurt aus in den Urlaub starten konnten?

Die "Letzte Generation" legt sich jedenfalls fest: Um Doppelmoral handele es sich nicht, wenn der ehemalige Südostasien-Reisende Yannick S. jetzt Menschen daran hindere, so wie er in den Urlaub abzuheben. Die meisten Kommentatoren unter dem Beitrag sehen das anders: "Ein bisschen mehr Asche aufs Haupt könnte man schon erwarten, zumindest zwischenzeitlich", findet etwa eine Nutzerin.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Beitrag der "Letzten Generation"
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