Kinder in Obhut genommen Frau missbraucht: Verdächtiger Ehemann gefasst
Stundenlang umstellten Spezialkräfte ein Haus in Krefeld: Sie befürchteten, dass sich ein Gewalttäter mit seinen Kindern darin verschanzt haben könnte. Letztlich gab es Entwarnung.
Ein 53-Jähriger, der in Krefeld seine Frau stundenlang schwer misshandelt haben soll und einen SEK-Einsatz auslöste, ist nach eintägiger Flucht gefasst. Er sei am Sonntag am Stadtrand von Krefeld festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Der 53-Jährige sei dort zu Fuß unterwegs gewesen. Nähere Angaben machte die Polizei zunächst nicht. Zuvor hatte "Bild.de" über die Festnahme berichtet.
Die Einsatzkräfte hatten am Samstagabend zunächst befürchtet, dass der Mann nach der Misshandlung seiner Frau auch den vier gemeinsamen Kindern etwas antun könnte.
Spezialkräfte umstellten stundenlang das Haus, in dem sich die Kinder aufhielten. Schließlich war klar, dass die drei bis neun Jahre alten Geschwister allein in der Wohnung waren und sich nicht in der Gewalt ihres Vaters befanden. Von dem Tatverdächtigen fehlte jede Spur.
Die Kinder seien inzwischen in der Obhut des Jugendamts. Ihnen und der schwer verletzten Mutter gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte der Sprecher. Die 32-Jährige werde wegen ihrer Verletzungen weiter stationär behandelt.
Eine Zeugin fand die Frau in einem Kofferraum
Der Einsatz in Nordrhein-Westfalen hatte begonnen, nachdem eine Zeugin am Samstagnachmittag in Krefeld eine schwer verletzte Frau im Kofferraum eines Autos entdeckt hatte. Sie sei in dem Wagen eingeschlossen gewesen und habe befreit werden müssen, bevor Rettungskräfte sie ins Krankenhaus bringen konnten, sagte ein Polizeisprecher.
Die 32-Jährige habe ausgesagt, dass ihr Ehemann sie seit Freitag stundenlang misshandelt habe. Schließlich habe er sie in das Auto gesetzt und zu der Stelle gefahren, an der sie gefunden wurde. Wohin der Mann sich danach begab, ist nicht bekannt.
- Nachrichtenagentur dpa