Fall Sophia L. Familie verurteilt rassistische Hetze gegen Tatverdächtigen
Die Tramperin Sophia L. wird weiter vermisst. Nun beklagen Familie und Freunde rechte Hasskommentare gegen einen mutmaßlich tatverdächtigen Marokkaner.
Familie und Freunde der vermissten Tramperin Sophia L. wehren sich gegen rechte Hasskommentare. "Wir möchten darauf hinweisen, dass die Nationalität eines möglichen Täters nichts mit seinen Taten zu tun hat", schrieb der Bruder der 28-Jährigen in einem Brief an Medien.
Darin bat er auch um Sensibilität. Seine Schwester sei in der Unterstützung von Flüchtlingen aktiv und engagiere sich gegen Rechts. "Sophia würde unter keinen Umständen wollen, dass auf ihre Kosten rassistische Hetze betrieben wird, wie es teils schon geschehen ist." Medienberichten zufolge stammt der Tatverdächtige aus Marokko. Polizei und Staatsanwaltschaft machen dazu keine Angaben.
Einige Angehörige und Freunde hätten Hasskommentare bis hin zu Morddrohungen erhalten. Es sei unerträglich, wie das Verschwinden seiner Schwester von Rassisten instrumentalisiert werde, bevor überhaupt Klarheit herrsche, was passiert sei.
Sophia L. verschwand vor einer Woche beim Trampen von Leipzig nach Bayern. Die Polizei vermutet ein Gewaltverbrechen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Die Ermittler suchen immer noch nach der jungen Frau. Wo sich das Opfer befinden könnte, ist unklar.
- dpa