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Indien: Haushaltshilfe pinkelt in Essen von Familie


Kamera filmt alles
Köchin pinkelt in Essen – Leberschäden enttarnen sie

Von t-online, lma

18.10.2024 - 15:52 UhrLesedauer: 2 Min.
Internationale Küche: FladenbrotVergrößern des BildesFladenbrot (Symbolbild): In Indien hat eine Köchin in den Teig gepinkelt. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Eine Köchin pinkelte in das Essen ihrer Vorgesetzten. Der Fall kam durch medizinische Probleme zum Vorschein.

In Ghaziabad, Indien, hat ein Geschäftsmann seine Hausangestellte Reena dabei gefilmt, wie sie ihren Urin in das Essen der Familie mischt. Eine versteckte Kamera nahm die 32-jährige Frau dabei auf. Der Arbeitgeber installierte die Kamera, nachdem mehrere Familienmitglieder über unerklärliche Leberprobleme geklagt hatten. Urin enthält Abbaustoffe, die der Körper ausscheidet, was bei häufigem Konsum Auswirkungen auf die Leber hat.

Reena soll Wasser zum Kochen und Mehl für Fladenbrot mit ihrem Urin gemischt haben. Laut dem Geschäftsmann kam es mehrfach zu solchen Vorfällen, wie RTL berichtet. Am 14. Oktober nahm die Polizei die Frau fest; sie sitzt derzeit in Untersuchungshaft und hat die Taten nach anfänglicher Leugnung gestanden. Sie gab an, aus Rache gehandelt zu haben. Ihr Vorgesetzter würde sie durchgehend kontrollieren und schon bei kleinsten Vergehen anschreien.

Die prekäre Lage der Hausmädchen in Indien

Die Situation vieler Hausmädchen in Indien ist alarmierend schlecht, wie die Deutsche Welle berichtet. Ravi Kant von der Kinderhilfsorganisation Shakti Vahini erklärt dem Sender, dass der wirtschaftliche Aufschwung und das Wohlstandswachstum der Mittelschicht dazu führen, dass Bedienstete oft schlecht behandelt werden. Mädchen aus armen Verhältnissen verdienen meist nur einen kargen Lohn und müssen unter schlechten Bedingungen arbeiten.

Besonders problematisch ist die Situation, da viele Frauen in den großen Städten berufstätig sind und billige Arbeitskräfte für den Haushalt benötigen. Diese jungen Frauen würden teils wie Sklavinnen gehalten oder sogar zwangsverheiratet, warnt Kant. Oftmals sind sie auch Opfer von Menschenhandel und kommen über zwielichtige Agenturen zu den Jobs.

Schritte gegen den Missbrauch

Obwohl genaue Zahlen fehlen, schätzt man, dass viele junge Frauen zur Arbeit gezwungen werden. Im Jahr 2011 wurden etwa 125.000 Kinder aus der Zwangsarbeit befreit; diese Zahl wäre höher, wenn man auch Erwachsene berücksichtigen würde. Nisha Varia von Human Rights Watch betont im Gespräch mit der Deutschen Welle, dass Frauen wegen geringerer Bildungsmöglichkeiten oft nur schlecht bezahlte Jobs finden können.

Vermittlungsagenturen würden sich selten an gesetzliche Vorgaben zu Arbeitsbedingungen halten. Nur wenige sind registriert, was Missbrauch erleichtert. Zudem erhalten viele Mädchen ihre Gehälter nicht direkt oder sie werden von Vermittlern eingefordert.

Ruf nach Gerechtigkeit wird lauter

Die indische Regierung hat begonnen, Maßnahmen gegen Menschenhandel zu ergreifen und spezielle Abteilungen in Polizeistationen einzurichten. Diese sollen Daten sammeln und Fälle verfolgen sowie eng mit Menschenrechtsorganisationen zusammenarbeiten. Es gibt jedoch noch keine landesweiten Gesetze gegen diese Praxis; regionale Gesetze existieren teilweise bereits.

Die Organisation Shakti Vahini hilft Opfern dabei, Entschädigungen zu erhalten und Straftäter vor Gericht zu bringen. Der Vorsitzende Ravi Kant sieht Fortschritte im Kampf gegen das Problem, kritisiert aber gleichzeitig das jahrelange Nichtstun der Behörden als Ursache für das Ausmaß des heutigen Problems.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
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