Schock auf der Wasserkuppe Flugzeug erfasst und tötet drei Fußgänger
Ein wunderschöner Herbsttag auf Hessens höchstem Berg endet tragisch: Ein Pilot versucht zu landen und verletzt drei Menschen mit dem
Nach der missglückten Landung eines Kleinflugzeugs in der hessischen Rhön mit drei Toten gehen die Ermittlungen zur genauen Ursache am Montag weiter. Auf der Wasserkuppe war eine Maschine vom Typ Cessna am Sonntagnachmittag über das Ende der Landepiste hinausgeschossen. Auf einer direkt dahinter verlaufenden Straße erfasste das Flugzeug drei Spaziergänger, die sofort tot waren. Der 56-jährige Pilot hatte nach bisherigen Erkenntnissen zuvor versucht, nach einem ersten Landeversuch durchzustarten, was ihm aber nicht gelang.
Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen waren noch am Sonntag zur Unglücksstelle gereist und untersuchten das Flugzeug. Auch die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf. Die Maschine mit insgesamt vier Männern an Bord stammt aus dem Raum Ludwigshafen/Mannheim. Sie wollten einen Ausflug auf Hessens höchsten Berg machen. Die Insassen erlitten nach Angaben der Polizei ebenso wie eine Augenzeugin einen schweren Schock.
Pilotenfehler?
Der Flugplatz-Chef und Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe, Harald Jörges, vermutete einen Pilotenfehler als Ursache. Nach seinen Informationen seien die Wetterverhältnisse zum Zeitpunkt der Landung perfekt gewesen.
Bei den drei Toten handelt es sich um zwei Frauen und ein Kind. Bis zum Sonntagabend war erst eine Tote identifiziert. Die 1978 geborene Frau stammte der Polizei zufolge aus einem benachbarten Landkreis. Ob die drei Opfer miteinander verwandt waren, war zunächst unklar. Stunden nach dem Unfall wurden die Leichen am Sonntagabend abtransportiert.
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Betroffenheit der Landesregierung
Die Wasserkuppe im Drei-Länder-Eck von Hessen, Bayern und Thüringen ist mit rund 950 Metern Hessens höchster Berg. Der Flugplatz liegt am Nordhang und wird von der Gesellschaft zur Förderung des Segelflugs auf der Wasserkuppe/Rhön betrieben.
Der Berg ist beliebt bei Flugsportlern jeder Art. Dort heben Segelflieger ab, kleine Motorflugzeuge und -segler starten zu touristischen Rundflügen. Auch Ultraleichtflugzeuge, Gleitschirm-, Drachen- und Modellflieger gehen dort in die Luft. Der Flugplatz zählt nach eigenen Angaben rund 15.000 Starts und Landungen pro Jahr.
Die hessische Landesregierung zeigte sich von dem Unglück tief betroffen. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünschen wir baldige Genesung. Zudem danken wir den Rettungskräften & der Polizei für ihren Einsatz", erklärten Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth (beide CDU) über Twitter.
- Eigene Recherchen
- dpa