Exklusive Umfrage So haben die Deutschen ihr Heizverhalten geändert
Fossile Brennstoffe sind in diesem Jahr besonders teuer. Heizen die Deutschen deswegen weniger? Das beantwortet eine Civey-Umfrage für t-online.
In Deutschland herrscht Gaskrise: Seitdem Russland die Gasexporte nach Deutschland eingestellt hat, bezieht die Bundesrepublik weit weniger Gas. Zwar sind die Speicher gut gefüllt, doch der Preis für den Energieträger ist erheblich gestiegen. Das merken die Verbraucher in der Heizsaison umso schmerzlicher. Doch auch wer nicht mit Gas heizt, zahlt womöglich in diesem Winter drauf. Denn auch andere Energieträger sind teurer geworden.
Wie reagieren die Deutschen darauf? Wie eine exklusive Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Civey für t-online zeigt, haben weit mehr als die Hälfte der Deutschen ihr Heizverhalten geändert. 62 Prozent sagen, sie heizen in diesem Winter weniger als im vorherigen. 24 Prozent haben nach eigenen Angaben die Temperatur um mehr als zwei Grad gesenkt.
Drei Prozent hingegen sagen, sie heizen in diesem Jahr mehr als zuvor, und 34 Prozent haben ihr Heizverhalten nicht geändert.
Dabei gibt es große Unterschiede zwischen Anhängern verschiedener Parteien. Vor allem die Anhänger der Grünen und der SPD (mehr als 70 Prozent) gaben an, weniger zu heizen. Besonders niedrig war dieser Anteil bei den Anhängern der AfD mit 36 Prozent. Unter ihnen ist der Anteil derer, die ihr Heizverhalten nicht geändert haben, mit 57 Prozent am größten. Dagegen gaben vergleichsweise viele Anhänger der Linken (14 Prozent) an, in diesem Winter mehr zu heizen.
Insbesondere Einwohner von Städten sparen mehr ein als Landbewohner. 65 Prozent der Befragten aus sehr dicht besiedelten Gebieten gaben an, weniger zu heizen. In sehr niedrig besiedelten Gebieten waren es zehn Prozentpunkte weniger.
Zudem sparen vor allem ältere Menschen stärker ein. Besonders niedrig ist die Zahl derer, die weniger heizen, unter den 40- bis 49-Jährigen. Unter den 18- bis 29-Jährigen hingegen ist der Anteil derer, die mehr heizen, mit neun Prozent besonders hoch.
Zur Methodik: In die Umfrage flossen die Antworten von 5.054 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 22. und 29. November 2022 online gefragt wurden: "Wie hat sich Ihr Heizverhalten im Vergleich zum vergangenen Winter geändert?" Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent, für Teilgruppen kann er abweichen.
- Exklusive Umfrage von Civey für t-online