Stärke 7,6 Schweres Erdbeben erschüttert Mexiko – Tsunami-Warnung
Eigentlich sollte in Mexiko am Dienstag eine Erdbebenübung stattfinden, doch plötzlich bebte die Erde wirklich. Das Beben im Westen des Landes erreichte eine Stärke von 7,6.
Ein schweres Erdbeben hat die zentrale Pazifikküste Mexikos erschüttert. Die US-Behörde USGS gab die Stärke mit 7,6 an und das mexikanische Seismologische Institut mit 7,7. Das Zentrum des Bebens lag demnach südöstlich der Stadt Aquila im Bundesstaat Michoacán an der mexikanischen Pazifikküste.
In den auf das Beben von Montag folgenden Stunden gab es mehr als 200 Nachbeben, das schwerste mit einer Stärke von 5,3. Die US-Wetterbehörde NOAA sprach eine Tsunami-Warnung aus. Es seien gefährliche Tsunami-Wellen möglich. Auch der mexikanische Zivilschutz warnte vor einem Tsunami, relativierte jedoch, dass ein signifikanter Anstieg des Meeresspiegels nicht erwartet werde.
Ein Mensch kam durch herabstürzende Teile in der Hafenstadt Manzanillo im Bundesstaat Colima ums Leben, wie Mexikos Regierung am Montag (Ortszeit) mitteilte. Eine weitere Person wurde demnach in einem Krankenhaus in Michoacán durch Glas verletzt. Millionen Menschen in dem 126 Millionen Einwohner-Land spürten das Beben. Viele versammelten sich unter freiem Himmel.
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Es kam zu Schäden an Häusern und zu einigen Stromausfällen. Ingenieure und technische Teams in den am meisten betroffenen Gegenden, den Bundesstaaten Colima und Michoacán, prüften den genauen Zustand von Gebäuden und Infrastruktur-Einrichtungen, hieß es vonseiten der mexikanischen Regierung. Nach Angaben der Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, wurden dort zunächst keine schweren Schäden gemeldet.
Medien wie der Sender Televisa und die Zeitung "El Universal" berichteten von Schäden anderswo. Ein Krankenhaus in der Gemeinde Maruata in Michoacán wurde schwer beschädigt und Patienten in Sicherheit gebracht. Der Schulunterricht wurde am Nachmittag vorerst in mehreren Staaten ausgesetzt.
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Der Schulunterricht wurde am Nachmittag vorerst in mehreren Staaten ausgesetzt. Der staatliche Stromanbieter CFE meldete einige Stromausfälle.
In Mexiko-Stadt wurde ein Erdbebenalarm ausgelöst – kurz, nachdem landesweit am Nachmittag eine Katastrophenschutz-Übung am Jahrestag der schweren Erdbeben von 2017 stattgefunden hatte, wie die mexikanische Zeitung "El Universal" berichtete.
"Wir dachten, das kann nicht wahr sein"
"Wir dachten, das kann nicht wahr sein! Aber doch. Es ist beeindruckend, dass heute wieder einmal die Erde so stark bebt", sagte die 37-jährige Karina Suárez im Zentrum der Hauptstadt.
Der 19. September ist in Mexiko ein trauriges Datum. Vor 37 Jahren erschütterte an diesem Tag ein Erdbeben Mexiko-Stadt, bei dem Tausende Menschen ums Leben kamen. Am 19. September 2017 bebte die Erde in Mexiko wieder – 369 Menschen starben, davon 228 in Mexiko-Stadt.
Die ganze Westküste Süd-, Mittel- und Nordamerikas liegt am Pazifischen Feuerring. Das ist die geologisch aktivste Region der Welt. Dort ereignen sich 90 Prozent aller Erdbeben weltweit. "Das Zusammentreffen der Erdbeben des 19. September verdient es, neue wissenschaftliche Forschungslinien zu öffnen", hieß es in einem Tweet der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko. Dies müsse mit Ernsthaftigkeit und Methodologie gemacht werden.
Mexiko grenzt an den Atlantischen und den Pazifischen Ozean und ist eines der seismisch aktivsten Länder der Welt. Das Staatsgebiet erstreckt sich über insgesamt fünf tektonische Platten.
- Nachrichtenagenturen dpa und afp