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Concerned Christians Sekte aus den USA: Anführer seit 1999 vermisst


Vom Kritiker zum Propheten
Der verschwundene Anführer einer Endzeitsekte

Von t-online, nic

Aktualisiert am 27.01.2025 - 07:32 UhrLesedauer: 2 Min.
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Zum Himmel gestreckte Hände (Symbolbild): Ende der 1990er-Jahre sorgten die "Concerned Christians" für Schlagzeilen. (Quelle: EyeEm Mobile GmbH/getty-images-bilder)
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Monte Kim Miller wandelte sich vom Kritiker religiöser Sekten zum selbsternannten Propheten. Seine Anhänger folgten ihm blind, bis 1998 mehrere Mitglieder seiner Vereinigung spurlos verschwanden.

Ein sonniger Herbsttag in Denver, 1998. Die Straßen sind ruhig, die Häuser gepflegt, doch in der Gemeinde braut sich Unheil zusammen. Monte Kim Miller, Anführer der "Concerned Christians" (zu Deutsch: besorgte Christen), prophezeit das Ende der Welt.

Seine Worte: Am 10. Oktober 1998 werde ein Erdbeben zunächst Denver von der Landkarte fegen. Nur seine Anhänger könnten gerettet werden, wenn sie ihm nach Israel folgten. Kurz darauf verschwinden 75 Mitglieder der Sekte spurlos. Angehörige bleiben verzweifelt zurück.

Vom Kritiker zum Propheten

Monte Kim Miller, geboren 1954 in Burlington, Colorado, sorgte zunächst als Kritiker religiöser Sekten für Aufsehen. Seine Organisation Concerned Christians warnte ursprünglich vor Manipulation und Gehirnwäsche. Im Kampf gegen Sekten arbeitete die Gruppierung teilweise sogar mit der Polizei zusammen.

Doch in den Achtzigerjahren wandelte sich Miller selbst vom Sektenkritiker zum Anführer. Mit charismatischen Predigten, die er auch als Kassetten verkaufte, und einer Radioshow baute er eine treue Anhängerschaft auf. Seine Botschaft: Er sei der von Gott auserwählte Prophet.

Ab Mitte der Neunzigerjahre radikalisierte sich Miller weiter. Er forderte seine Anhänger auf, Familien und Freunde zu verlassen. Die Welt außerhalb der Gruppe sei ein "satanisches Ödland". Miller behauptete, er stehe in direktem Kontakt mit Gott und habe den Auftrag, die Apokalypse vorzubereiten.

Acht Mitglieder verhaftet

1998 eskalierte die Situation. Miller verkündete, er werde in den Straßen von Jerusalem getötet und drei Tage später auferstehen. Am Tag des Jüngsten Gerichts sollten alle Ungläubigen vernichtet werden. Seine Anhänger folgten ihm blind. In der Nacht vor der prophezeiten Katastrophe verließen 75 Mitglieder überstürzt ihre Häuser in Denver und brachen sämtliche Kontakte ab. Erst einige Zeit später gab es ein Lebenszeichen von Mitgliedern der Gruppe – in Israel.

Anfang Januar 1999 wurden acht Mitglieder der Sekte von der israelischen Polizei verhaftet. Sie standen unter Verdacht, Anschläge auf die Al-Aqsa-Moschee geplant zu haben. Bei Wohnungsdurchsuchungen fanden die ermittelnden Beamten Dokumente, die Gewalt und Blutvergießen als Weg zur Wiederkunft Jesu propagierten. Die Gruppe wollte im Laufe der Jahre 1999 oder 2000 in Jerusalem muslimische Heiligtümer sprengen und dann kollektiv Selbstmord begehen, so der Vorwurf. Die Verdächtigen wurden in die USA abgeschoben, doch Miller blieb unauffindbar.

Wo ist Monte Kim Miller?

Über 20 Jahre später wirft der Fall weiterhin Fragen auf. Wo ist Monte Kim Miller? Manche vermuten ihn in Griechenland, andere in den USA oder London. Bestätigt ist allerdings keiner dieser Aufenthaltsorte.

Bis heute lebt ein Teil der Anhänger in Isolation. Sie verweigern den Kontakt zu ihren Familien oder Medien. Eine mysteriöse Kassette mit Millers Predigten, die die Manson-Morde als göttliches Urteil glorifizierte, ist eines der wenigen Überbleibsel seines Kultes.

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Verwendete Quellen

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