"Sie ist eine prophetische Stimme" Greta Thunberg soll Ehrendoktorwürde erhalten
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg soll aus Finnland eine Ehrendoktorwürde bekommen – von einem Theologen. So begründet er seine Entscheidung.
Der finnische Prophetenforscher Martti Nissinen will der Klimaaktivistin Greta Thunberg eine Ehrendoktorwürde der Theologie verleihen. Das geht aus einem Interview mit dem Theologen hervor, das die "Zeit" mit ihm führte.
"Für mich ist sie eine prophetische Stimme – prophetisch in einer weiteren Auslegung", rechtfertigt Nissinen sein Vorhaben. Diese weitere Auslegung bezieht er auf die Alltagssprache, in der Prophetie mehr oder weniger mit Weissagung gleichgesetzt werde. "Prophetie ist dann etwas, womit man in die Zukunft sieht." Und Thunberg sehe seiner Ansicht nach mehr als andere Menschen.
Nissinen verweist in seiner Argumentation auch auf den Propheten Hosea im Alten Testament – genauer auf die sogenannte Blutschuld. Deretwegen würden Dürren ausbrechen und alle Bewohner der Erde "dahinwelken", heißt es in der Bibel.
Greta Thunberg sei eine Ikone
Die Klimabewegung Fridays for Future betrachte der Theologe jedoch nicht als Religion oder Kult. "Es gibt Bewegungen, bei denen Leute ganz enthusiastisch für eine Sache einstehen, bei denen man natürlich einen gemeinsamen Nenner zur Religion finden kann. Manche haben Anführer, manche Dogmen, also ganz wichtige Prinzipien, die von allen unterschrieben werden müssen."
Doch er stellt klar: Er würde Thunberg nicht als Leiterin eines Kultes charakterisieren. Eine Ikone sei die Klimaaktivistin aber durchaus, so Nissinen.
- zeit.de: "Greta ist eine Ikone"