Ängste der Bürger Rechte Gewalt ist die größte Sorge der Deutschen
Angriffe auf Flüchtlingsheime und rassistische Gewalt: Das finden 83 Prozent der Befragten einer repräsentativen Studie am beunruhigendsten. Im Auftrag des Magazins "Stern" ließ das Forsa-Institut 1018 Bürger aus 13 Problembereichen jene angeben, die ihnen am meisten Sorge bereiteten.
Auf Platz zwei der größten Sorgen kam der Zulauf zu rechtsextremen Gruppen. 77 Prozent der Befragten finden dies problematisch. Dazu passt das Ergebnis einer weiteren Forsa-Umfrage: Demnach würde es die Mehrheit der Deutschen (65 Prozent) begrüßen, wenn das Bundesverfassungsgericht die rechtsextreme NPD verbietet.
Neun Prozent ist die Zahl der Ausländer zu hoch
Die Sorge um die Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber nannten 52 Prozent der Befragten erst an zehnter Stelle. Fast die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) meint aber, die Zahl der Ausländer und Flüchtlinge sei hoch genug, es sollten keine weiteren mehr zuziehen.
Für 35 Prozent könnte die Zahl ruhig noch größer werden. Dass es in Deutschland schon zu viele Ausländer und Flüchtlinge gibt und ein großer Teil wieder wegziehen soll, sagen neun Prozent.
Die Umfrage wurde telefonisch und anonym durchgeführt. Die Bürger wählten und bewerteten die folgenden 13 Problembereiche:
Ranking | Problembereich | Prozent |
---|---|---|
1 | Angriffe auf FlüchtlingsheimeRassistische Gewalt | 8383 |
2 | Zulauf zu rechtsextremen Gruppen | 77 |
3 | Probleme bei der Zusammenarbeit der Länder in der EU | 71 |
4 | Armut im Alter | 64 |
5 | Ausmaß der KriminalitätZukunft unserer Kinder und Enkel | 6363 |
6 | Mögliche Terroranschläge | 59 |
7 | Verteilung von Steuern | 58 |
8 | Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge | 52 |
9 | Probleme mit der europäischen WährungZulauf zu linksextremen Gruppen in der Gesellschaft | 4444 |
10 | Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt | 29 |
Jeder Zweite würde Wirtschaftsflüchtlingen Asyl gewähren
In einer weiteren Befragung des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB), des Sozialforschungsinstituts infas und der "Zeit" sprach sich jeder Zweite dafür aus, auch Wirtschaftsflüchtlingen in Deutschland Asyl zu gewähren.
Bei politisch Verfolgten gaben 93 Prozent der rund 1500 Befragten an, dass sie in Deutschland Asyl bekommen sollten. Die Zustimmung zur Aufnahme politisch Verfolgter reiche "bis weit in das Lager der AfD- und Pegida-Anhänger", sagte der Leiter der Befragung, Ruud Koopmans.
AfD-Anhänger gegen NPD-Verbot
Beim Thema NPD allerdings fällt auf, dass lediglich 29 Prozent der AfD-Anhänger für ein Verbot der Partei sind. 61 Prozent sind dagegen. Unter rund 1000 Befragten waren laut Forsa knapp 100 Anhänger der AfD.
Von den befragten SPD-Anhängern sprachen sich 75 Prozent für ein Verbot der NPD aus. Auch 73 Prozent der CDU-Anhänger sind dafür.
In dem laufenden NPD-Verbotsverfahren in Karlsruhe ist die mündliche Verhandlung abgeschlossen. Mit dem Urteil wird in einigen Monaten gerechnet.