Entwicklungsminister warnt "Covid-19 wird nicht die letzte Pandemie gewesen sein"
Entwicklungsminister Gerd Müller sieht in der Ausbeutung der Natur eine Ursache für den Ausbruch der Corona-Pandemie. Er fordert eine Verringerung des Wildtierhandels, um weitere Gefahren zu verhindern.
Die Corona-Pandemie ist nach den Worten von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) auch eine "Folge des weltweiten ausbeuterischen Umgangs mit der Natur". Das Coronavirus habe seinen Ursprung bei Wildtieren und sich auf einem Wildtiermarkt verbreitet, schrieb Müller anlässlich des Welttags der Gesundheit in einem Gastbeitrag für die Düsseldorfer "Rheinische Post". Er forderte eine "drastische" Verringerung des Wildtierhandels und eine Schließung der "gefährlichen Wildtiermärkte".
"Wo Regenwälder brennen und Wildtiere ausgerottet werden, verlieren Viren ihren ursprünglichen Wirt und springen leichter auf Menschen über", schrieb Müller. Statistisch würden pro Minute 15 Fußballfelder Wald abgeholzt, vor allem für die Soja- und Palmöl-Produktion.
"Nicht die letzte Pandemie"
"Stoppen wir diesen Trend nicht, dann wird Covid-19 nicht die letzte Pandemie gewesen sein", warnte Müller. "Nur wenn wir die Natur schützen, schützen wir auch unsere eigene Gesundheit."
Als Ausgangsort der Corona-Pandemie wird der Huanan-Markt in der chinesischen Metropole Wuhan vermutet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass der Erreger Sars-CoV-2 ursprünglich von Fledermäusen stammt und sich über einen Zwischenwirt auf den Menschen übertragen hat.
- Nachrichtenagentur AFP