Fotoshow:
Michail Gorbatschow: Der russische Politiker war seit März 1985 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Seine Schlagwörter waren "Glasnost" (Transparenz) und "Perestroika" (Umstrukturierung). Er setzte sich für eine Öffnung der Sowjetunion nach Westen hin ein. Die DDR-Führung hielt von diesem Kurs wenig.
Warteschlange von Fahrzeugen ausreisewilliger DDR-Bürger: Die DDR-Führung zeigte sich lange nicht offen für Reformen. Viele Menschen wollten einfach nur raus. Über die Tschechoslowakei und Ungarn war das im Sommer 1989 möglich. Der Druck auf die Politik nahm stetig zu.
Hannover im Oktober 1989: Erschöpfte DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft sind mit dem Zug auf dem Messebahnhof der niedersächsischen Hauptstadt angekommen. Sie haben ihre Heimat hinter sich gelassen.
DDR-Flüchtlinge am Grenzübergang Schirnding in Bayern: Viele konnten nur das Nötigste mitnehmen. Sie waren den Druck des Systems so leid, dass sie eine Reise in eine ungewisse Zukunft einem Leben in der DDR vorzogen. Es waren Tausende.
Parade zum 40. DDR-Jubiläum: Trotz der angespannten Lage wurde der Geburtstag der Republik mit großem Pomp gefeiert. Eine Machtdemonstration mit viel Armee und mobilen Flugabwehrraketen in Berlin.
Erich Honecker: Als Staats- und Parteichef war er bis zum Oktober 1989 der bedeutendste Politiker der DDR. Er war einer der größten Kritiker von Gorbatschows Politik. Anstatt sich zu öffnen, isolierte Honecker die DDR nicht nur vom Westen, sondern zunehmend auch vom Osten. Nicht ohne Folgen ...
... auf Honecker folgt Egon Krenz: Im Oktober 1989 wurde der bisherige Generalsekretär der SED gestürzt und an seine Stelle trat Egon Krenz. Dieser brachte den Begriff der Wende ins Spiel. Die hatte er sich allerdings anders vorgestellt.
Menschen gehen auf die Straße: Auch Egon Krenz konnte die Entwicklung nicht mehr aufhalten. Im Gegenteil: Überall gingen die Menschen im Herbst 1989 auf die Straße. Viele DDR-Bürger überwanden die lähmende Angst vorm Staat. Etwa in Leipzig am 9. Oktober 1989 als 70.000 Demonstranten sich mit dem Ruf "Wir sind das Volk" Gehör verschafften.
Leipzig erinnert sich noch heute: Ein riesiges Wandgemälde erinnert in der Leipziger Innenstadt an die Proteste, die 1989 wegweisend für den Fall der Mauer waren.
Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche: Die Kirchen spielten eine wichtige Rolle in der "Friedlichen Revolution". In Leipzig wurde die Nikolaikirche Anlaufpunkt für jene, die sich Freiheit und Frieden wünschten. Dort formierte sich der friedliche Protest. Montag um Montag gingen die Menschen nach den Gebeten auf die Straße – stets ohne Gewalt.
Demo zum 4.November 1989 in Ost-Berlin: Menschenmassen gehen gegen Gewalt und für verfassungsmäßige Rechte, Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit auf die Straße. Der Druck auf die Politik steigt nun Tag für Tag.
Günter Schabowski am 9. November 1989 gegen 19 Uhr: "... deshalb haben wir uns dazu entschlossen, heute eine Regelung zu treffen, die es jedem Bürger der DDR möglich macht, über Grenzübergangspunkte der DDR auszureisen." Doch dieser Satz allein war es nicht, der vor 30 Jahren alles veränderte. Denn auf Nachfrage fügte Schabowski, Mitglied im Zentralkomitee, hinzu: "Das trifft nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich". Der Satz, der die Mauer zu Fall bringt. Das war allerdings nicht der Plan der Partei. Zu Schabowskis Verteidigung: Er war spärlich über die Pläne informiert und mit dem Prinzip der journalistischen Nachfrage nicht vertraut.
Grenzübergang Bornholmer Straße: Gegen 23.30 Uhr werden in Ost-Berlin an der Bornholmer Straße die Grenzkontrollen eingestellt. Die erste Grenze zwischen BRD und DDR fällt kurz vor Mitternacht zwischen den Bezirken Prenzlauer Berg und Wedding.
Bilder, die um die Welt gehen: Erst etwas zögerlich, fast ungläubig, dann in Massen – Die Menschen strömen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 zum Brandenburger Tor und erobern die Mauer, hinter der sie 40 Jahre gelebt haben. Viele BRD-Bürger begrüßen die Menschen auf dem einstigen Todesstreifen.