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Mount Everest im Himalaja wächst durch einen Fluss


Das ist der Grund
Wissenschaftler: Mount Everest wächst immer weiter

Von t-online, dom

01.10.2024 - 11:20 UhrLesedauer: 2 Min.
Mount EverestVergrößern des BildesDer Sonnenuntergang färbt den Gipfel des Mount Everest orange: Der Berg im Himalaja gilt als der höchste der Welt. (Quelle: Zhang Rufeng/Xinhua/dpa/dpa-bilder)

Der Mount Everest könnte schon bald höher als 8.849 Meter sein. Welches Phänomen dafür verantwortlich ist, haben Forscher jetzt herausgefunden.

Der Mount Everest ist mit seinen beeindruckenden 8.849 Metern die höchste Erhebung der Erde. Doch dieser Gigant unter den Bergen wächst weiter, wenn auch nur um eine Winzigkeit. Ein spektakuläres Phänomen, das Wissenschaftler nun genauer untersucht haben.

Zwischen 15 und 50 Meter gewachsen

Forscher der Chinesischen Universität für Geowissenschaften und des University College London fanden heraus, dass der Everest im Himalaja jährlich um etwa zwei Millimeter höher wird. Das klingt nach wenig, aber über Jahrtausende hinweg summiert sich dieser Anstieg beachtlich.

Die Wissenschaftler berechneten mithilfe von GPS-Instrumenten, dass das Massiv in den vergangenen 89.000 Jahren zwischen 15 und 50 Meter gewachsen ist. Ursache dafür sei eine nahe gelegene Flusslandschaft, die eine tiefe Schlucht etwa 75 Kilometer entfernt erodiert und so einen langsamen Aufstieg der umliegenden Erdkruste verursacht.

"Zu dieser Zeit floss eine enorme Menge an zusätzlichem Wasser durch den Arun, das mehr Sedimente transportieren und mehr Gestein erodieren konnte und sich in den Talboden einschnitt", schreibt Matthew Fox, Mitautor der Studie vom University College London.

Wo der Druck nachlässt, steigt das Gebirge auf

Aber warum wird dadurch der Everest höher? Die Wissenschaftsredaktion der Zeitschrift "Spektrum" erklärt das Phänomen so: Die reißenden Gebirgsflüsse Arun und Kosi arbeiten sich über die Jahrtausende tief in das Massiv hinein und transportieren gewaltige Felsmassen ab.

"Das sorgt dafür, dass das Gebiet verglichen mit anderen Regionen leichter wird. Dadurch kommt es hier zum sogenannten isostatischen Aufstieg: Das auflagernde Gewicht drückt den Himalaja normalerweise tiefer in den Erdmantel; wo der Druck aber nachlässt, kann das Gebirge aber auch aufsteigen."

Xu Han, Hauptautor der Studie, erklärte: "Die wachsende Höhe des Everest zeigt wirklich die dynamische Natur der Erdoberfläche. Die Interaktion zwischen Flusserosion und dem Aufwärtsdruck des Erdmantels gibt dem Gipfel einen Schub."

Der Effekt ist aus Skandinavien bekannt, wenn Gletscher schmelzen und die entlastete Erdkruste sich hebt. In diesem Fall sprechen Wissenschaftler vom postglazialen Rückprall. Auch andere nahe gelegene Berge wie Lhotse und Makalu sind von diesem Anstieg betroffen, so die Forscher.

Matthew Fox äußerte sich dazu: "Der Everest und die benachbarten Gipfel wachsen, weil der postglaziale Rückprall sie schneller hebt als die Erosion sie abtragen kann."

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