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Wohnmobile und Wohnwagen gebraucht kaufen


Schnäppchen-Ratgeber
Wohnmobile und Wohnwagen gebraucht kaufen – darauf müssen Sie achten!

Für Camping-Freunde, denen ein Neufahrzeug zu teuer ist, bietet es sich an, ein Wohnmobil oder einen Caravan gebraucht zu kaufen. Dabei gilt es aber auf dem Gebrauchtmarkt einiges zu beachten: Wann ist die beste Zeit zum Kauf eines gebrauchten Reisemobils, was muss man bei der Elektrik beachten oder wie wichtig ist die Umweltplakette? Damit sich das vermeintliche Wohnwagen- oder Reisemobil-Schnäppchen allerdings nicht als böse Überraschung entpuppt, sollten Sie ein paar Ratschläge beherzigen.

Aktualisiert am 09.07.2017|Lesedauer: 4 Min.
Von trax.de, Auto-Medien-Portal, dpa-tmn
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Wohnwagen gebraucht kaufen: Wann?

Viele Interessenten sehen sich im Frühjahr nach einem Reisemobil um, dabei ist eigentlich der Herbst der ideale Zeitpunkt zum Kauf eines gebrauchten Wohnmobils oder Caravans. Nach den Messen folgt der Modellwechsel beim Händler. Mietfahrzeuge und Gebrauchte werden abverkauft, um Platz für die neuen Modelle zu schaffen. Doch auch wenn Sie nicht so lange warten wollen und einen Wohnmobil schon früher kaufen möchten, sollte beim Kauf einiges beachtet werden.

Ein Wohnwagen mit zwei CampingstühlenVergrößern des Bildes
Ein Wohnwagen bedeutet für viele Freiheit und Unabhängigkeit. (Symbolbild) (Quelle: welcomia/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wohnwagenkauf: Vorsicht bei Wasserschäden!

Die wichtigste Regel beim Kauf eines gebrauchten Wohnmobils oder Caravans ist so simpel wie essentiell – Zeit. Kaufinteressenten sollten sich bei der Recherche, Besichtigung und Probefahrt ausreichend Zeit lassen, rät die Fachhandelskette Inter Caravaning. Eine genaue Inaugenscheinnahme von innen und außen kann Ärger ersparen. Gibt es beispielsweise Hagelschäden? Ein großes Problem bei gebrauchten Caravans oder Wohnmobilen sind Wasserschäden. Bei der Besichtigung sollte daher der Fahrzeuginnenraum an kritischen Stellen untersucht werden. Indizien für Wasserschäden sind Stockflecken, Wasserränder an Möbeln und Wänden, muffiger Geruch, sowie rissige oder schadhafte Silikondichtungen an Fenstern. Ein guter Fachhändler misst bei Verdacht die Feuchtigkeit.

Bei gebrauchten Reisemobilen Elektrik besser ausprobieren

Wichtig beim Wohnmobilkauf eines Gebrauchten ist auch die Prüfung der Bordelektronik. Defekte kosten Nerven und Geld. Funktionieren Licht, Kühlschrank und Sat-Anlage sowie die Wasserversorgung? Nicht alles ist mit dem Auge zu erkennen, aber Ausprobieren reduziert das Risiko. Auch Gasleitungen sollten auf Undichtigkeiten geprüft werden. Dies kann und sollte jedoch nur der Fachmann.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung für Wohnmobile zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen beträgt zwar 100 km/h, doch bei Steigungen oder Überholmanövern ist ein wenig mehr Leistung vorteilhaft. Bei diesen Gewichtsklassen sollte die Motorleistung über 90 PS liegen.

Gebrauchte Wohnmobile oft ohne Umweltplakette

Ältere Wohnmobile haben häufig keine Umweltplakette. Dies macht die Anschaffung zwar günstig, jedoch die Kfz-Steuer teurer. Daher empfiehlt es sich, ein wenig mehr in ein Fahrzeug mit Plakette zu investieren oder die Nachrüstung mit einem entsprechenden Filter prüfen zu lassen. Davon profitiert auch die Umwelt.

Eine ausgiebige Probefahrt verrät viel über den Zustand des Fahrzeuges. Kaufinteressenten sollten bei einem Reisemobil auf das Kaltstartverhalten, die Leistungsentfaltung sowie Fahrkomfort und Geräuschkulisse achten. Wichtig ist, Radio aus und auch eine holprige Straße befahren, damit Geräusche, die Anzeichen für eventuelle Schäden sind, bemerkt werden. Ein kräftiger Tritt auf die Bremse zeigt, ob die Bremsen gut greifen und gleichmäßig verzögern. Aber auch der Zustand und die Profiltiefe der Reifen sind wichtig.

Gut beraten sind Interessenten auch mit einem urlaubserprobten Mietwagen. Hier erhalten Käufer in der Regel viel Ausstattung und Qualität zu einem guten Preis.

Die Checkliste für Ihren Kauf

  • Gebrauchtwagencheck: Ob Antrieb, Achsenaufhängung, Bremsen oder die Elektrik noch in Ordnung sind, lässt man im Zweifel durch einen Gebrauchtwagen-Check ermitteln.
  • Preis: Der Kunde hat beim Privatkauf mehr Handlungsspielraum beim Preis. Der Händler dagegen muss laut Caravaning Industrie Verband (CIVD) eine Sachmängelhaftung gewähren, die Privatverkäufer ausschließen können. Der ADAC rät, Zusatzausstattung und Zubehör wie zum Beispiel Markisen, Dachträger und Fahrradträger im Kaufvertrag zu vermerken. Der Club weist darauf hin, dass Baujahr und Zulassung gerade bei Reisemobilen mitunter stark voneinander abweichen, da sie oft längere Zeit vor dem ersten Verkauf beim Händler oder Hersteller stünden.
  • Feuchtigkeit: Riecht der Innenraum modrig oder gar schimmelig? Haben die Polster Flecken? Gibt es Stockflecken an der Decke? Wasserschäden kommen bei den Mobilen durchaus vor", so Jost Krüger, Technikexperte beim CIVD. Auch im Kühlschrank sollte nachgesehen werden, um Schimmel auszuschließen. Im Bad sollten alle Dichtungen okay und Geruchsverschlüsse vorhanden sein. Sind auch die Dichtungen von Dachluken und Fenstern in Schuss?
  • Gasanlage: Besonderes Augenmerk gilt der Gasanlage: "Sehen Sie nach, ob die Gasplakette da ist, sie gewährt, dass die Flüssiggasanlage dicht ist." Elektrische Anlage und Aufbaubatterie könnten mittels Lichtschalter auf Funktion geprüft werden. Der Frischwassertank verbirgt sich meist unter den Sitzgelegenheiten. "Einfach den Deckel abnehmen und einmal reinleuchten", rät Krüger.
  • Batterie: "Die Batteriekapazität ist fast immer der wichtigste Engpassfaktor aller Campingbusse und Wohnmobile", sagt Günter Holona, Gründer der Spezialfirma für Campingausbauten Reimo. "Lassen Sie sich bei Gebrauchtfahrzeugen vom Vorbesitzer sagen, wie lange er unabhängig von externen Stromquellen an einem Ort bleiben konnte."
  • Weitere Fragen: Sind auch Schränke, Heizung und Kocheinheit in ordnungsgemäßem Zustand und lassen sich auch die Betten problemlos aufbauen? Ist die Küche groß genug? Gibt es genug Stauraum oder einen Heckträger?
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