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Sauna: Die häufigsten Fehler beim Schwitzen


Hitziges Gesundheitsrisiko
Das sind die neun häufigsten Fehler in der Sauna

Wer glaubt, in der Sauna geht es nur ums Schwitzen, irrt sich. Besonders für Anfänger gibt es einige Stolperfallen, die es unbedingt zu vermeiden gilt.

Aktualisiert am 18.11.2023|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa, lk
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Egal ob man einfach nur die Seele baumeln lassen oder dem Körper etwas Gutes tun möchte – ein Saunabesuch kann sich in vielerlei Hinsicht positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Wer dem Körper jedoch zu viel zumutet und sich zu übereifrig in das Saunavergnügen stürzt, erreicht im schlimmsten Fall genau das Gegenteil. Das sind die häufigsten Fehler beim Saunieren:

Weitverbreiteter Mythos: Eine Erkältung kann man in der Sauna nicht ausschwitzen.Vergrößern des Bildes
Weitverbreiteter Mythos: Eine Erkältung kann man in der Sauna nicht ausschwitzen. (Quelle: selected-takes/getty-images-bilder)

1. Nass in die Sauna gehen

Um sich auf den Saunagang vorzubereiten, sollte der Körper davor abgeduscht und etwaige Reste von Pflegeprodukten entfernt werden. Wer glaubt, das Abtrocknen danach sei überflüssig, irrt sich. Im nassen Zustand ist es für den Körper schwerer, ins Schwitzen zu kommen. Daher empfiehlt es sich, die Sauna trocken zu betreten.

2. Saunieren als Leistungssport

Besonders bei den ersten Saunagängen sollte man genau beobachten, wie es sich für den Körper anfühlt und auf keinen Fall die Zeit aus dem Auge verlieren. Denn wer nach der Devise "so lange und so heiß wie möglich" schwitzt, riskiert auch bei intakter Gesundheit einen Kreislaufkollaps.

Sinnvoll sind pro Besuch zwei, vielleicht auch drei Saunagänge, nach Möglichkeit jeweils verbunden mit einem aromatischen Aufguss. Bleiben Sie nur so lange in der Sauna, wie es Ihnen wirklich guttut. Acht bis fünfzehn Minuten pro Saunagang sind ausreichend. Gerade in größeren Saunalandschaften gibt es in der Regel Räume mit unterschiedlichen Temperaturen. Probieren Sie aus, was Ihnen persönlich am angenehmsten ist.

3. Abends in die Sauna gehen

Neben der Dauer hat auch die Tageszeit einen erheblichen Einfluss auf das Saunaerlebnis. Besonders Anfängern wird dringend davon abgeraten, am Abend in die Sauna zu gehen. Sie sind es oft noch nicht gewohnt, sich den Extremtemperaturen auszusetzen.

Wird abends sauniert, kann der Biorhythmus schnell durcheinandergeraten. Die Folgen sind dann Einschlafstörungen oder die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen. Auch Menschen mit empfindlichem vegetativem Nervensystem wird davon abgeraten. Um den Körper langsam an die Temperaturveränderung zu gewöhnen, eignet sich der Vormittag am besten für einen Saunabesuch.

4. Vor dem Saunieren zu viel oder zu wenig essen

Wie beim Schwimmen gilt auch beim Saunieren die Regel, davor möglichst keine großen Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Ist der Körper noch mit der Verdauung beschäftigt, belastet die Verdauungsaktivität den Kreislauf. Die zusätzliche Belastung durch den Saunabesuch kann dann schnell zu viel werden.

Mindestens genauso gefährlich ist allerdings das Saunieren mit leerem Magen, da dem Körper in diesem Fall Unterzuckerung droht. Am besten also vor dem Besuch leichte Kost zu sich nehmen.

5. Temperaturschock für den Körper

Wer das Schwitzen bei extrem hohen Temperaturen nicht gewohnt ist, verspürt unmittelbar danach wahrscheinlich das Bedürfnis, sich abzukühlen. Vor dem Sprung ins kühle Nass sollten Sie den Körper jedoch zunächst mit einer lauwarmen Dusche an den Temperaturunterschied gewöhnen. Eine Ruhepause und ausreichend Wasser zum Trinken können außerdem dazu beitragen, dass der Körper den Schock besser verkraftet.

6. Die falsche Liege wählen

Liege ist nicht gleich Liege. Erfahrene Saunagänger wissen, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob man sich auf der obersten Liege platziert oder es sich lieber auf einer der unteren gemütlich macht. Grundsätzlich gilt die Faustregel: je höher die Liege, desto höher die Temperaturen. Anfänger sollten daher auf den unteren Liegen beginnen und sich langsam hocharbeiten. Zusätzlich können die Fußsohlen durch das Tragen von Badeschuhen vor dem heißen Untergrund geschützt werden.

7. Konsum von Alkohol und Nikotin

Grundsätzlich ist der Konsum von Alkohol und Nikotin nicht gerade gesundheitsfördernd. Vor dem Saunagang kann er sogar zu einem Kollaps führen und sollte daher unbedingt vermieden werden.

Die Kombination aus Alkohol, der die Blutgefäße erweitert und den Blutdruck kurzfristig senkt, und Hitze kann schnell zu einem Kreislaufversagen und folglich einem Zusammenbruch führen. Nikotin hingegen verengt die Gefäße und schränkt somit den Blutfluss sowie die Sauerstoffversorgung des Herzens ein.

8. Erkältung mit Saunabesuch bekämpfen

Nicht nur zur Entspannung zieht es die Menschen in die Sauna. Viele erhoffen sich, ihrer Gesundheit damit etwas Gutes zu tun. Erkältet sollte man der Holzkabine jedoch besser fernbleiben. Den lästigen Schnupfen in der Sauna auszuschwitzen funktioniert leider nicht, sagt Lutz Hertel, Vorsitzender des Deutschen Wellness Verbandes. "Man beschleunigt höchstens, dass die Krankheit herauskommt", erklärt er. "Schneller wieder weggeht sie durch die Sauna aber nicht." Allerdings können regelmäßige Saunagänge, etwa ein- bis zweimal pro Woche, Erkältungen vorbeugen.

Bei erhöhter Temperatur ab 37,5 Grad sollte man die Sauna meiden. "Der Wechsel von heiß zu kalt bringt die autonome Regelung der Körpertemperatur durcheinander", betont Hertel. Auch mit Entzündungen oder offenen Wunden sollte man sich den Saunagang verkneifen. Bei Herzproblemen klären Betroffene am besten mit ihrem Arzt, ob die Sauna für sie infrage kommt.

9. Bei Vorerkrankungen ohne ärztlichen Rat in die Sauna

Nicht für alle Menschen ist der Saunabesuch unproblematisch. Wer an Krampfadern leidet, sollte beim Schwitzen nicht sitzen, sondern mit leicht erhöhten Beinen liegen. So kann das Blut abfließen und "versackt" nicht in den Krampfadern. Nach dem Schwitzen sollten die Beine sofort kalt geduscht werden. Patienten mit Bluthochdruck oder Herzbeschwerden sollten in jedem Fall vor dem geplanten Saunabesuch einen Arzt aufsuchen. Er kann prüfen, ob der Kreislauf stabil genug ist, um dem heftigen Wechsel von Hitze und Kälte standzuhalten.

Verwendete Quellen
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