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Singles: Gründe fürs Alleinsein


"Make Love" Folge 3
Was Singles immer wieder falsch machen

Jeder dritte Deutsche hat keinen Partner - Tendenz steigend. Viele Dauer-Singles sind erfolglos auf der Suche nach Mr. oder Mrs. Right. Doch warum ist es so schwer, den oder die Richtige zu finden? Dieser Frage ging Ann-Marlene Henning (49), Sexualtherapeutin und Neuropsychologin aus Hamburg, im dritten Teil der Dokuserie "Make Love - Liebe kann man lernen"(MDR) am Sonntag Abend nach. Am Beispiel zweier Single-Schicksale zeigte sie auf, wo mögliche Ursachen für das ungewollte Alleinsein liegen und wie sich viele bei der Partnersuche selbst im Weg stehen.

18.11.2013|Lesedauer: 4 Min.
ag
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Zwei Singles mit unterschiedlichen Ansprüchen

"Stimmt mit mir etwas nicht?", "manche ich etwas falsch" oder "warum tue gerade ich mich so schwer bei der Partnersuche?" Wer längere Zeit ungewollt Single ist, wird automatisch von Selbstzweifeln geplagt. Das trifft auch auf Eva und Terje zu. Beide suchen nach der Liebe fürs Leben. Die 46-jährige Unternehmensberaterin war bereits 20 Jahre verheiratet und ist Mutter einer erwachsenen Tochter. In den letzten fünf Jahren hatte sie immer nur belanglose Affären und hat das Gefühl, ihrem Glück selbst im Weg zu stehen. In ihrem Inneren ist sie ausgebrannt: "Mein Herz sieht völlig leer aus", bekennt die Geschäftsfrau. Terje (43) dagegen ist Pädagoge und Barkeeper. Er hat ebenfalls eine Tochter (13). Seine Gelegenheiten, Frauen kennenzulernen, sind zahlreich. Dennoch war die richtige für ihn noch nie dabei. Dabei wünscht er sich nichts mehr als eine Partnerin, mit der er noch einmal ein Kind haben kann.

Ann-Marlene Henning ist Sexologin und Paartherapeutin. Sie moderiert die 5-teilige TV-Doku "Make Love""Vergrößern des Bildes
Ann-Marlene Henning ist Sexologin und Paartherapeutin. Sie moderiert die 5-teilige TV-Doku "Make Love" (Quelle: Rainer Freese)

Erster Schritt: Klarheit über sich selbst finden

Aus ihrer Praxis weiß Ann-Marlene, dass viele Singles immer wieder in die gleichen Fallen stolpern. Das kann individuell völlig unterschiedliche Gründe haben. Um dem Teufelskreis zu entkommen und Erfüllung in einer neuen Partnerschaft zu finden, ist eine gründliche Selbstanalyse daher wichtig. Mit Eva und Terje begibt sich die Expertin daher auf eine Art "Suchoptimierung", bei der die Fragen "wer bin ich eigentlich?", "wen suche ich?" und "wie zeige ich mich den anderen?" im Mittelpunkt stehen. Auf unterschiedliche Art versuchen Eva und Terje dabei, Antworten zu finden und sind überrascht, was sie über sich selbst erfahren. Henning: "Ich muss wissen, wer ich bin. Nur so kann ich einen Partner finden, der zu mir passt."

Liebeskreis hilft Singles bei der Frage: Wer bin ich eigentlich?

Um Singles die Selbstanalyse zu erleichtern, empfiehlt Henning den so genannten Liebeskreis: In den inneren Kreis werden die Eigenschaften eingetragen, die einem im Leben am wichtigsten sind und die man in de neuen Partnerschaft auf keinen Fall verändern möchte. Im mittleren Bereich finden sich die Dinge, die auch wichtig, aber nicht unveränderbar sind. Am Rand werden dann Eigenschaften aufgeführt, die auf keinen Fall auf die eigene Persönlichkeit zutreffen und die man auch beim neuen Partner nicht finden möchte. Bei Terje führte die Analyse zu einer wichtigen Erkenntnis: Er verstand plötzlich, was er bei der Partnersuche immer falsch gemacht hatte. Da er sich zuvor nicht bewusst gemacht hatte, was er genau suchte, sendete er die falschen Signale aus. Und geriet zwangsläufig immer wieder an die falsche Frau.

Falsche Muster bei der Partnerwahl durchbrechen

Doch Selbsterkenntnis allein ist noch lange keine Garantie dafür, dass es mit der Partnersuche auch wirklich klappt. Denn manche Menschen tappen trotzdem immer wieder in die gleiche Falle - obwohl sie das im Grunde genommen selbst genau wissen. Henning verdeutlicht dies am Beispiel von Eva: Sie hat längst erkannt, wer sie ist, was sie möchte und was sie falsch macht. Dennoch fällt sie immer wieder auf den gleichen Typ Mann rein: den klassischen Egoisten mit Geldproblemen. Henning möchte Eva helfen, sich aus diesem Teufelskreis zu befreien. sie erkennt, was die nach außen selbstbewusste Geschäftsfrau tatsächlich blockiert: "die Angst vor Verletzbarkeit". Diese führte dazu, dass Eva sich nie traute, schon am Anfang einer Beziehung das zu fordern, was sie wirklich wollte: nämlich eine dauerhafte Beziehung mit Verbindlichkeiten. Aus Angst vor Zurückweisung stellte Eva stattdessen ihre Wünsche nach hinten - und zeigte dem anderen nie, wie sie wirklich war und was sie fühlte.

Hatte das Liebescoaching Erfolg?

Auch bei Terje war die Befürchtung, abgelehnt zu werden und sich mit seinen Schwächen zu zeigen, anfangs groß. Nachdem er sich seinen Ängsten gestellt hatte, war er jedoch überrascht, wie selbstbewusst er plötzlich bei der Partnersuche auftreten konnte. Seine Kontaktaufnahme zu Frauen verläuft seitdem sehr viel gezielter. Wenige Monate nach dem Treffen mit Ann-Marlene Henning ist er frisch verliebt und zuversichtlich, diesmal einen Volltreffer gelandet zu haben. Auch Eva fühlt sich nach dem Coaching befreiter. Allerdings hat der Prozess der Selbstfindung bei ihr zu einem anderen Ergebnis geführt: Sie trennte sich von dem Mann, um den während des Coachings noch ihre Hoffnungen kreisten: Sie sagte ihm ganz ehrlich, dass sie eine echte Beziehung wolle und zog sich daraufhin zurück. Zum ersten Mal fühlte sie dabei keine innere Leere, sondern hatte das Gefühl: "Ich bin bei mir angekommen."

Am 20. November wird die dritte Folge von "Make Love" noch einmal vom SWR ausgestrahlt. Die Sendezeit ist 22.15 Uhr.

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