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Pubertät: Darum ticken Mädchen und Jungen unterschiedlich


Pubertät
Unterschied im Gehirn lässt Mädchen und Jungen unterschiedlich ticken

Die Pubertät versetzt Jugendliche in den Ausnahmezustand, weil das gesamte Gehirn einen Umbauprozess durchläuft. Damit nicht genug: Bei Jungen und Mädchen entwickeln sich die Gehirne ab der Pubertät gegensätzlich. Das haben Wissenschaftler der University of Pennsylvania in den USA nachgewiesen. Von ihrer Studie lassen sich Erkenntnisse über psychische, gesundheitliche und soziale Unterschiede zwischen den Geschlechtern ableiten.

Aktualisiert am 28.05.2014|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa
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Der entscheidende Unterschied liegt in der Durchblutung männlicher und weiblicher Gehirne. "Durchblutung ist eine fundamentale Eigenschaft der Prozesse im Gehirn", schreiben Theodore Satterthwaite und seine Forscherkollegen in der Fachpublikation "Proceedings" der amerikanischen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Bereits bekannt war, dass die Gehirndurchblutung bei erwachsenen Frauen stärker ist als bei Männern, und dass sie bei Kindern generell rund doppelt so stark ist wie bei Erwachsenen.

Hirnforschung: Jungen und Mädchen ticken unterschiedlich - die Ursache fanden Forscher nun im Gehirn von Pubertierenden.Vergrößern des Bildes
Jungen und Mädchen ticken unterschiedlich - eine Ursache fanden Forscher nun im Gehirn von Pubertierenden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Messbare Veränderung im Gehirn von Mädchen

Nun wollten die Wissenschaftler wissen, wann dieser Unterschied einsetzt und welche Auswirkungen er hat. Sie maßen bei 922 Jugendlichen im Alter von acht und 22 Jahren die Blutströme in verschiedenen Phasen der Pubertät. Mit MRT-Untersuchungen fanden sie heraus, dass die Gehirndurchblutung bei Mädchen und Jungen im Alter von zwölf Jahren noch gleichermaßen sinkt.

Das ändert sich in der mittleren Phase der Pubertät mit etwa 16 Jahren. Bei Jungen nahm die Durchblutung weiter ab, während sie bei Mädchen leicht anstieg. Dieser Unterschied verstärkte sich noch in der späten Phase der Pubertät.

Erklärung für soziale Ader und höheres Risiko für Depressionen

Zudem entdeckten die Wissenschaftler, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in jenen Hirnregionen am größten sind, die für die Regulierung von Gefühlen und das Sozialverhalten zuständig sind. Satterthwaite und seine Kollegen folgern daraus, dass "geschlechtsspezifische Veränderungen der Hirndurchblutung, die mit der Pubertät verbunden sind" bewirken, dass die Gefühlsebene und soziale Bindungen bei Frauen stärker ausgeprägt seien.

Gleichermaßen könnte dies erklären, warum Frauen häufiger häufiger an Depressionen, Affekt- oder Angststörungen erkrankten. Die Studienergebnisse sollen nun in die Erforschung psychischer Erkrankungen einfließen, die oft nach der Pubertät auftreten. Das Forscherteam regt die Erstellung von Wachstumstabellen für die normale Hirnentwicklung an, um Hinweise auf Störungen schon zu erkennen, bevor sie zu Erkrankungen führen.

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