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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ohne Dialekt kein Erzieherjob Kanton Aargau will nur noch Mundart im Kindergarten hören
"Grüezi" und "Schoki" reichen da nicht. Die Schweizer im Kanton Aargau setzen auf Mundart von Kindesbeinen an. Als Konsequenz der erfolgreichen Initiative "Ja zur Mundart" könnte der Kanton in der Schweiz allen Erziehern kündigen, die nicht die lokale Mundart beherrschen - und das muss ein offizielles Zertifikat belegen.
Bis zum Schuljahr 2018/2019 läuft die Schonfrist. Wer von den 59 ausländischen Erziehern im Kanton bis dahin keine Mundart beherrscht, muss gehen, so will es die Vorlage zum neuen Schulgesetz. Die neue Vorschrift besagt, dass der Unterricht im Kindergarten im örtlichen Dialekt erfolgen muss. Diese Vorgabe könne für Erzieher aus Deutschland, die der Mundartsprache nicht mächtig sind, Konsequenzen auf die Anstellung haben, zitiert "blick.ch" aus der Mitteilung der Regierung an den Aargauer Großen Rat.
Dialekt lernen oder Jon wechseln
Auch für die 36 deutschen Erzieher wird es also keine Ausnahme geben. Es sei denn, sie beherrschen einen anderen alemannischen Dialekt, beispielsweise aus dem Elsass, aus Baden-Württemberg, Liechtenstein oder dem Vorarlberg. Die letzte Entscheidung über die Sprachkompetenz liege allerdings bei den Schulbehörden, heißt es.
Es heißt also, Mundart lernen oder einen Stufenwechsel vornehmen. Laut "blick.ch" ist es nämlich möglich, dass "Kindergartenlehrpersonen" auch erste oder zweite Klassen von Primarschulen unterrichten.
Die Mundart-Initiative wurde am 18. Mai 2014 angenommen. Bis November konnten Bürger Vorschläge zur Umsetzung eingereichen, die großen Anklang fanden. Hochsprache gibt es im Kindergarten nur in klar abgegrenzten Ausnahmefällen.