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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schließungen bereiten Sorge Umfrage zeigt: So wenig lernen Schüler am Tag
Laut einer aktuellen Befragung wenden besonders Oberstufenschüler nur wenig Zeit für ihre schulischen Arbeiten auf. Gleichzeitig steigt die Sorge über negative Leistungen aufgrund der Corona-Krise.
Viele Schüler der Sekundarstufe II wenden trotz der Bereitstellung von Lehrmaterialien derzeit nur wenig Zeit für schulische Aufgaben auf. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Schüler der gymnasialen Oberstufen gab in einer veröffentlichten Befragung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung an, täglich weniger als zwei Stunden mit der Bearbeitung von Aufgaben oder digitalem Unterricht zu verbringen.
Mit 35 Prozent der Befragten gab ein gutes weiteres Drittel an, täglich zwei bis unter vier Stunden für die Schule aufzuwenden. Nur 27 Prozent der Jugendlichen lernten vier oder mehr Stunden täglich. Auffällig sei, dass im Abiturjahrgang der Anteil der Schüler, die weniger als zwei Stunden am Tag lernen, mit 46 Prozent überdurchschnittlich ausfiel. Dies liege womöglich daran, dass die Ankündigung der Verschiebung der Abiturprüfungen eine Unterbrechung der Vorbereitung verursacht habe.
Lehrmaterialien werden regelmäßig bereitgestellt
Die Schulen versorgen die Jugendlichen der Erhebung zufolge regelmäßig mit Materialien. 47 Prozent der befragten Schüler gaben an, täglich Lehrmaterialien zu erhalten, weitere 47 Prozent zumindest einmal wöchentlich. Nur sechs Prozent der Befragten gaben an, weniger als einmal wöchentlich Lernmaterial zu erhalten. Die Schulen nutzen demnach vor allem Onlineplattformen und E-Mails zum Versand.
Schulschließungen bereiten Sorge
Gleichzeitig zeigte die Befragung große Sorgen bei 45 Prozent der Schüler, dass sich die Schulschließungen negativ auf ihre Leistungen auswirken. 28 Prozent sind auch besorgt wegen ihrer beruflichen Zukunft. Dabei gibt es deutliche Unterschiede der Geschlechter: 51 Prozent der Schülerinnen sorgen sich um ihre Schulleistungen, aber nur 37 Prozent der männlichen Schüler. Bei der beruflichen Zukunft sind 33 Prozent der Mädchen und 22 Prozent der Jungen besorgt.
Das IAB befragte vom 24. März bis zum 6. April rund tausend Schüler an 195 Schulen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein.
- Nachrichtenagentur AFP