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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Provokative Kunstform 100 Jahre Dadaismus: Sinnfreie Kunst?
Die Kunstrichtung des Dadaismus wird im Jahr 2016 100 Jahre alt – unter anderem würdigt ihre Geburtsstadt Zürich dieses Jubiläum mit mehreren Sonderausstellungen und Veranstaltungen. Doch was genau hat es mit dieser Stilrichtung der Kunst eigentlich auf sich?
Dadaismus als Gegenreaktion auf den Ersten Weltkrieg
Der Dadaismus entstand um das Jahr 1916 in Zürich. Die Künstler, die ihn entwickelten, standen unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges. In ihrer Kunst wollten sie eine Reaktion geben: Sie wollten sich gegen die Werte und die Ideale der Gesellschaft wenden, die den Krieg in ihren Augen nicht nur ermöglicht, sondern bewusst herbeigeführt hatte. Somit entstand der Dadaismus als Ablehnung der herkömmlichen Kunstformen und der gesellschaftlichen Gepflogenheiten: Die gefühlte Sinnlosigkeit der Kultur und der Logik des Bürgertums stand im Mittelpunkt der Kunstform. Berühmte Vertreter des Dadaismus sind Hans Arp, Hugo Ball, Emmy Hennings, May Ernst oder Kurt Schwitters.
Kunst als Provokation und Irritation
Um ihre Kritik an der Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen, bedienten sich die Dadaisten unterschiedlicher Techniken und Kunstformen. Irritation und Provokation sowie Unsinn gehören dabei seit 100 Jahren zu den wesentlichen Zielen und Merkmalen des Dadaismus. Beispielsweise war eine Ausstellung in Köln nur über eine öffentliche Toilette zugänglich. Wer sich hineintraute, wurde anschließend dazu aufgefordert, die Ausstellungsstücke mit einem Beil zu zerschlagen. Im Bereich der Malerei setzten die Künstler auf neue Techniken wie Collagen oder Fotomontagen. Auch verfassten mehrere Dadaisten sogenannte Lautgedichte, in denen sie scheinbar willkürlich und sinnfrei Laute aneinanderreihten.