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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Filme können überfordern Wann darf ein Kind das erste Mal ins Kino?
Es gibt Filme, die bereits ab 0 Jahren freigegeben sind. Aber sollten Kinder in ihren ersten Lebensjahren überhaupt schon ins Kino gehen?
Ein Kinobesuch ist gerade für Kinder etwas Besonderes. Aber unter fünf Jahren sind Mädchen und Jungen mit dem Geschehen auf der Leinwand meist noch überfordert. Sie haben zu wenig Distanz zu den Figuren, und der Film nimmt sie emotional zu stark mit. Ältere können damit meist besser umgehen.
Der erste Kinobesuch: Am besten mit den Eltern
Im Idealfall geht das Kind beim ersten Film mit den eigenen Eltern ins Kino – und nicht mit den Eltern eines Freundes. Denn auch Fünfjährige brauchen die beruhigende Hand einer vertrauten Person oder eine Schulter zum Anlehnen.
45 Minuten Filmlänge reichen beim ersten Mal völlig aus. Noch besser ist ein Film mit 25 bis 30 Minuten; meist gibt es solche aber nur bei Sonderveranstaltungen oder Festivals zu sehen. Es ist für kleine Kinder oft schwer, sich lange auf einen Film zu konzentrieren. Nach dem Kinobesuch sollte das Kind auch deshalb die Möglichkeit haben, sich auszutoben.
Bei der Auswahl des Films sollten Eltern natürlich einen Blick auf die FSK-Angabe werfen. Die Abkürzung FSK steht für "Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft" und gibt einen Anhaltspunkt, ab welchem Alter ein Film für den Nachwuchs geeignet ist. "Kleinkinder erleben filmische Darstellungen unmittelbar und spontan. Ihre Wahrnehmung ist vorwiegend episodisch ausgerichtet, kognitive und strukturierende Fähigkeiten sind noch kaum ausgebildet", heißt es in der Erklärung der FSK 0.
Schon dunkle Szenarien, schnelle Schnitte oder eine laute Geräuschkulisse könnten Ängste zu Tage fördern, steht in dem Hinweis weiter. Kinder bis zum Alter von sechs Jahren identifizieren sich demnach vollständig mit der Spielhandlung und den Filmfiguren. "Vor allem bei Bedrohungssituationen findet eine direkte Übertragung statt." Damit ein Film für Kinder unter sechs Jahren geeignet ist, müssen sich in diesem dargestellte problematische Situationen schnell und positiv auflösen.
Das sollten sich Eltern zu Herzen nehmen und sich vorab über den Film informieren, um einschätzen zu können, ob dieser für ihr Kind bereits geeignet ist. Das ist eine individuelle Entscheidung: Was für das eine Kind okay ist, kann ein anderes noch überfordern.
Kann ein Kind schon früher in einen Film mit FSK 12?
Und wenn das Kind schon älter ist? Die FSK-Angabe ist eine Orientierung. Sind Filme mit der FSK-Angabe "ab 12 freigegeben" gekennzeichnet, so können Kinder diese im Kino bereits ab sechs Jahren sehen, wenn sie von einer sorgeberechtigten Person – also in der Regel einem Elternteil – begleitet werden.
Auch die Begleitung durch eine erziehungsbeauftragte Person (jemand, der von den Eltern des Kindes beauftragt wurde und volljährig ist) reicht aus. Das ist in der PG-Parental Guidance Regelung nach Paragraph 11, Abs. 2, Jugendschutzgesetz geregelt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Website der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
- gesetze-im-internet.de: "Jugendschutzgesetz"
- Eigene Recherchen