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Computerspiele als Ausgleich


Zocken zum Ausgleich
Machen Computerspiele Kinder zufriedener?

Der Medienkonsum von Kindern ist ein Dauerthema bei Eltern. Besonders betrifft dies Computerspiele, die noch immer als Auslöser von Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen gelten. Doch eine britische Studie beweist nun das Gegenteil: Jugendliche, die in Maßen am Computer spielen, sind ausgeglichener und zufriedener als ihre nicht spielenden Altersgenossen.

Aktualisiert am 18.08.2014|Lesedauer: 2 Min.
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Bei einer Studie der Oxford University befragten Forscher rund 5000 Jugendliche aus Großbritannien zwischen zehn und 15 Jahren zu ihrem Spielkonsum sowie ihrer Geselligkeit und Zufriedenheit. Diejenigen, die angaben, nur ab und zu vor der Konsole zu sitzen und weniger als ein Drittel ihrer Freizeit damit zu verbringen, besaßen mehr Sozialkompetenz und hatten weniger Probleme im Kontakt mit ihren Mitmenschen. Auch traten bei ihnen weniger häufig Verhaltensstörungen wie Hyperaktivität auf als bei Jugendlichen, die gar nicht oder übermäßig viel spielen. Die Jugendlichen selbst äußerten sich positiv über ihre eigenes soziales Umfeld.

Neben Computerspielen dürfen auch Bewegung und Freundschaften nicht zu kurz kommen.Vergrößern des Bildes
Neben Computerspielen dürfen auch Bewegung und Freundschaften nicht zu kurz kommen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Auch die erwarteten negativen Einflüsse auf exzessiv spielende Jugendliche, die täglich über drei Stunden mit Computerspielen verbrachten, blieben weitgehend aus. So zeigte die Studie für diese Gruppe weder positive noch negative Ergebnisse.

Viele Spiele sind für Kinder ungeeignet

Die Forscher warnen jedoch davor, die Gefahr, die von Videospielen ausgeht, zu unterschätzen, da diese oftmals für Erwachsene konzipiert und daher für Kinder und Jugendliche ungeeignet seien. Auch bleibt bei erhöhtem Spielkonsum keine Zeit mehr, anderen Hobbys nachzugehen oder sich mit ihren Pflichten, wie zum Beispiel Hausaufgaben, zu beschäftigen.

Das Umfeld ist entscheidend

Den Experten zufolge kam es jedoch weniger auf die vor dem Bildschirm verbrachte Zeit an - vielmehr hatte das soziale Umfeld und die restliche Freizeitgestaltung erhebliche Auswirkungen auf die psychische Stabilität der Jugendlichen. Stimmen diese Alltagskomponenten, wird das Zocken nicht als Rückzugsort von der realen Welt missbraucht. Dadurch sinkt auch das Suchtpotential.

Exzessives Spielen nur eine Phase

Eine weitere Studie der Universitäten Hohenheim und Münster zu dem Thema zeigt, dass auch ein scheinbar problematisches Spielverhalten, das Symptome der Spielsucht aufweist, in den meisten Fällen nur ein vorübergehendes Phänomen ist.

Auch die in dieser Beziehung oft als schwierig eingestufte Gruppe der 14- bis 18-Jährigen blieb im Untersuchungszeitraum unauffällig: innerhalb von zwei Jahren hatte nur circa ein Prozent der Jugendlichen Symptome, die auf eine Sucht hindeuteten. Bei ungefähr der Hälfte der Betroffenen traten die Symptome nur zeitweise auf und das Spielverhalten normalisierte sich von selbst.

So können Eltern den Medienkonsum der Kinder regeln

Eltern sollten den Interessen ihrer Kinder offen gegenüberstehen. Allerdings sollten sie darauf achten, welche Spiele für welches Alter angemessen sind und wie viel Zeit die Jugendlichen mit dem Spielen verbringen. Wichtig ist auch, den Kindern andere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung aufzuzeigen und anzubieten. Außerdem sollten Eltern klare Grenzen setzen und Regeln festlegen. Die Spielzeit sollte, insbesondere bei kleinen Kindern, eine Dauer von drei Stunden am Tag in der Regel nicht überschreiten.

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