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"Goldener Windbeutel" 2018: Coca-Colas "Smartwater" ist dreisteste Werbelüge


"Goldener Windbeutel"
Das ist die dreisteste Werbelüge 2018

Von t-online, sth

Aktualisiert am 04.12.2018Lesedauer: 2 Min.
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Schummeleien im Supermarkt: Das sind die Tricks der Lebensmittelindustrie bei Zutaten und Verpackungen. (Quelle: stroeer-video)
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Was ist die dreisteste Werbelüge des Jahres? Ein Ketchup, der in einer Flasche für Kinder 40 Prozent teurer ist? Oder ein Müsli-Riegel voller Zucker? Verbraucher haben jetzt abgestimmt. Das ist der Gewinner.

Der Negativpreis "Goldener Windbeutel" für die "dreisteste Werbelüge des Jahres" geht an: Coca-Colas Glacéau Smartwater. Bei einer Onlineabstimmung der Verbraucherorganisation Foodwatch stimmten fast 70.000 Teilnehmer ab. Eine knappe Mehrheit entschied sich für das Wasser von Coca Cola, das satte 1,65 Euro pro Liter kostet. Dabei handelt es sich laut Foodwatch um herkömmliches Mineralwasser.

Foodwatch kritisiert, Coca-Cola betreibe dreiste Verbraucherabzocke. "Um den Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen, hat sich Coca-Cola ein hanebüchenes Bearbeitungsverfahren ausgedacht, das wissenschaftlich klingt, aber völlig unsinnig ist", sagt Sophie Unger von Foodwatch. Demnach steckt hinter dem Smartwater ganz normales Wasser, das teuer verkauft wird: Pro Liter koste es bis zu sieben Mal mehr als normales Mineralwasser.

Der Grund für den hohen Preis: In einem aufwendigen Verfahren wird das Wasser zuerst verdampft, dann wieder aufgefangen – nur um anschließend die bei dem Prozess verloren gegangenen Mineralstoffe wieder hinzuzufügen. "Alles unglaublich kompliziert – ein völlig sinnloser Vorgang, den kein Mensch braucht", schreibt die Verbraucherorganisation. Die fordert nun Coca-Cola auf, das "Werbemärchen" zu stoppen. Händler sollten das Produkt aus den Regalen räumen, schreibt Foodwatch.

Weitere Nominierungen für die Werbelüge des Jahres

Außer dem Mineralwasser waren für den "Goldenen Windbeutel" auch der stark zuckerhaltige Müsli-Riegel Corny Milch von Schwartau, das Bratöl Olive von Denree mit 49 Prozent Sonnenblumenöl, ein Erbseneintopf von Edeka und der Kids Tomato Ketchup von Heinz nominiert. Foodwatch vergibt den Negativpreis in diesem Jahr zum achten Mal. Die Organisation will damit auf "die systematische, ganz legale Irreführung bei Lebensmitteln" hinweisen.

Bis Anfang Dezember konnten Sie für das Produkt abstimmen, das für Sie die dreisteste Werbelüge des Jahres ist. Bereits zum achten Mal wird der Negativpreis von Foodwatch verliehen – angenommen hat ihn bisher jedoch noch kein Unternehmen.

Die bisherigen Preisträger des "Goldenen Windbeutels"

  • 2017: Der "babygerechte" Kinderkeks von Alete
  • 2014: Trinkmahlzeiten ab dem 10. Monat von Alete (damals Nestlé)
  • 2013: Capri-Sonne von Wild/Deutsche SiSi-Werke
  • 2012: Instant-Tee für Kinder von Hipp
  • 2011: Milch-Schnitte von Ferrero
  • 2010: Monte Drink von Zott
  • 2009: Trinkjoghurt Actimel von Danone

Foodwatch fordert außerdem eine verständliche Nährwertampel auf Produkten und ein Verbot von irreführender Gesundheitswerbung, damit die alltägliche Verbrauchertäuschung im Supermarkt gestoppt wird.

Verwendete Quellen
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