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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Drehort Schloss Moritzburg Das sehen Sie in der neuen Aschenbrödel-Ausstellung
Es ist der vielleicht berühmteste Märchenfilm der Welt. Und die dazugehörige Ausstellung ist ebenso ein Dauerbrenner. Wir verraten, ob sich ein Besuch auch in diesem Winter lohnt.
Schloss Moritzburg unweit von Dresden ist einer der vier Originaldrehorte in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" (1972/73). Seit 2009 erinnern dort im Winter Sonderausstellungen an den tschechoslowakisch-deutschen Märchen-Kultfilm – mit Originalkostümen und Filmrequisiten. Ab 18. November 2017 hält Aschenbrödel wieder Hof im Schloss. Pressesprecher Uli Kretzschmar verrät im t-online.de-Interview vorab die Highlights der neuen Winterausstellung 2017/18.
t-online.de: Herr Kretzschmar, in Nauen gibt es jetzt auch schon eine Aschenbrödel-Ausstellung. Stört Sie der kleine Nachahmer aus der brandenburgischen Provinz?
Uli Kretzschmar: Nein, wir hören immer wieder von ähnlichen Ausstellungen. Kein Wunder bei so einem tollen Film. Das ist vollkommen in Ordnung. Aber glauben Sie mir, es gibt keinen Ort, an dem so viel zur Entstehung des Films und zum Film selbst zu sehen und zu hören sein wird, wie bei uns auf Schloss Moritzburg. Das ist das Besondere.
Apropos: Was ist das Besondere an Ihrer diesjährigen Ausstellung?
In diesem Jahr steht alles im Zeichen von Romantik und Liebe. Vielleicht erinnern Sie sich an die Filmszene, in der Aschenbrödel dem Prinzen ein Rätsel aufgibt: Erst wenn er die Aufgabe gelöst hat, darf er sie als Braut auf sein Schloss führen. Genau an dem Punkt wollen wir die Besucher mitnehmen: Wir suchen die romantischste Moritzburg-Geschichte.
Bloß ohne Aschenbrödel und Prinz.
Richtig. Das kann ein Heiratsantrag oder der erste Kuss auf der Schlosstreppe von Moritzburg sein, auf der Aschenbrödel seinen Schuh verliert. Die rührensten Geschichten wollen wir dann ab dem Jahreswechsel innerhalb der Ausstellung zeigen – wie genau bleibt noch ein Geheimnis.
Was können Sie noch verraten?
Wir haben unsere Ausstellungsfläche vergrößert. Und zeigen jetzt auf 500 Quadratmetern alles zur Geschichte, den Dreharbeiten und den Schauspielern von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Zudem haben wir – nach zwei Jahren Pause – wieder den sogenannten Steinsaal in den Ausstellungsrundgang aufgenommen. In der Vergangenheit haben wir hier Filmszenen nachgestellt.
Was wird dort jetzt zu sehen sein?
Im Steinsaal können sich große und kleine Prinzessinnen in angemessene Kostüme kleiden und vor Moritzburger Kulisse ein Erinnerungsfoto knipsen. Hier dürfen die Fans endlich einmal selbst zum Aschenbrödel werden und den Moment für die Ewigkeit festhalten.
Welche Exponate werden diesmal gezeigt?
Die Besucher werden sechs Originalkostüme sehen, darunter das Hochzeitskleid von Aschenbrödel ...
... das 2014 trotz Videoüberwachung aus der Ausstellung gestohlen wurde?
Nein, das war damals eine Kopie des Ballkleides von Aschenbrödel. Glücklicherweise ist das Kostüm wenige Monate später wieder in unseren Besitz gekommen. Jetzt zeigen wir alle Originalkostüme nur noch in einbruchsicheren Glasvitrinen. Die Exponate können also nicht – ohne Aufsehen zu erregen – gestohlen werden. Es sei denn, man macht's wie in "Ocean's Eleven". (lacht) Nein, wir sind mit unserem Sicherheitskonzept sehr zuversichtlich, dass etwas Vergleichbares wie 2014 nicht mehr passieren kann.
Sind ehemalige Schauspieler in der Ausstellung live vor Ort?
Ja, Pavel Trávníček, der den Prinzen spielt, wird uns hier im Schloss besuchen, wenn es um die romantischste Moritzburg-Geschichte geht. Welche Rolle er dabei spielt, bleibt aber noch ein Geheimnis.
Und "Aschenbrödel"-Darstellerin Libuše Šafránková?
Nein, leider nicht. Sie macht sich immer noch rar und hält wenig von dem ganzen Rummel. Wir finden das alle sehr, sehr schade, aber wir respektieren das.
- Ausstellung: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"
- Ort: Schloss Moritzburg, Schlossallee, 01468 Moritzburg
- Dauer: 18. November 2017 bis 25. Februar 2018
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr (letzter Einlass: 16 Uhr), am 24. und 31. Dezember 2017 sowie montags geschlossen (außer am 25. Dezember 2017)
- Eintrittspreise: Erwachsene 8 Euro, Ermäßigungsberechtigte 6,50 Euro, Kinder (6–16 Jahre) und Schulklassen 1 Euro. Kinder bis 5 Jahre erhalten eine Freikarte (maximal 2 Freikarten pro Erwachsener).
- Anreise: Pkw (A4 Abfahrt Dresden-Wilder Mann oder A13 Abfahrt Radeburg), ÖPNV (Zug bis Dresden-Neustadt, weiter mit Bus 326 Richtung Radeburg), Bus (326 Richtung Radeburg bis Schloss Moritzburg)