Erdbeben in Italien Warum so viele Kinder unter den Todesopfern sind
Hunderte Menschen sind dem Erdbeben in Italien zum Opfer gefallen. Unter den 241 Toten waren viele Kinder, die ihre Ferien bei den Großeltern verbracht haben
Viele Eltern schicken ihre Kinder in den Sommerferien zu "nonno e nonna", also zu Opa und Oma. Die wohnen oft in kleinen Orten, während die Eltern in Städten arbeiten. In den Sommermonaten, besonders im August, erholen sich aber auch ganze Familien in ihren Heimatorten vom Großstadtstress.
Tragische Schicksale
Es sind vor allem diese herzzerreißenden Geschichten von den kleinen Opfern des Erdbebens, von denen italienische Medien berichten: Eine Mutter zog aus L'Aquila weg, nachdem sie das schwere Beben dort vor sieben Jahren überlebt hatte. In dem kleinen Ort Arquata del Tronto wollte sie Ruhe finden. Doch dort nahm ihr nun das Beben ihre kleine Tochter weg. Marisol wurde nur 18 Monate alt.
Eine ganze Familie wurde im Dorf Accumoli ausgelöscht. Mutter, Vater, ein Grundschulkind und ein Baby. Sie alle schliefen in einem Zimmer, als das Dach über ihnen zusammenbrach. Niemand überlebte.
Diese Hilfe kam zu spät
Ein Elfjähriger rief unter den Trümmern nach Hilfe. Über Stunden versuchten die Retter, ihn lebend zu bergen. Doch die Rufe von Alfredino aus Amatrice verstummten. Als er schließlich aus den Trümmern gezogen wurde, war der Junge tot.
Auch das Schicksal der Zwillingsbrüder Simone und Andrea aus Amatrice bewegt die Menschen: Simone konnte noch lebend aus seinem Gefängnis aus Steinen geborgen werden, doch dann erlag er seinen Verletzungen. Sein Bruder starb schon unter den Trümmern.
Es gibt auch Geschichten der Hoffnung
Eine Großmutter verkroch sich in Arquata del Tronto mit ihren beiden Enkeln Leone und Samuele unter einem Bett, als die Welt über ihnen zusammenbrach. Sie überlebten.
Elisabetta bewies Mut: Das Mädchen sprang aus dem Fenster aus dem ersten Stock in Pescara del Tronto. Unten stand ihr Vater und fing sie auf.