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Die neunjährige Zoe begleitete Ronaldo ins EM-Finale


Finale mit kleiner deutscher Beteiligung
Die neunjährige Zoe begleitete Ronaldo ins EM-Finale

dpa, Kathrin Drinkuth

Aktualisiert am 11.07.2016Lesedauer: 2 Min.
Einlaufkind Zoe Stehle aus Überlingen (rechts) strahlt an der Seite von Ronaldo.Vergrößern des Bildes
Zoe Stehle aus Überlingen (rechts) strahlte an der Seite von Ronaldo. Sie war als Einlaufkind im Finale der EM dabei. (Quelle: Peter Kneffel/dpa-bilder)
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Zoe hatte das große Los gezogen: Auf dem Gesicht des neunjährigen Mädchens aus Überlingen spiegelten sich Freude und Stolz, als es gemeinsam mit dem portugiesischen Superstar Ronaldo zum EM-Finale im Stadion einlief.

Zoe war beim Finale der Fußball-Europameisterschaft in Paris das einzige Einlaufkind aus Deutschland. Am Tag vor ihrem Auftritt hatte Bundestrainer Joachim Löw der Neunjährigen aus der Ferne ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft geschenkt. "Viel Spaß beim Finale, Zoe. Herzlichst, Jogi Löw", war als persönliche Widmung darauf zu lesen.

Ronaldo statt Müller

Vor der EM hatte Zoe gesagt: "Am liebsten würde ich mit Thomas Müller oder Bastian Schweinsteiger einlaufen." Jérôme Boateng oder Mario Götze wären auch okay gewesen. Doch mit dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Halbfinale platzte dieser Traum.

Die Enttäuschung dürfte schnell verflogen sein, als Zoe zur Begleiterin des Starspielers Ronaldo erkoren wurde. Er sollte im Finale zwischen Portugal und Frankreich zum tragischen Held werden und in der ersten Halbzeit wegen einer Knieverletzung unter Tränen ausscheiden.

Das deutsche Einlaufkind hatte schon vor der Partie am Sonntagabend in Saint-Denis auf Ronaldo als Begleitung gehofft - aber erst kurz vorher wurden die Kinder den Spielern zugeteilt.

Mit 44-Sekunden-Video beworben

Das Mädchen aus Überlingen am Bodensee hatte sich mit einem 44 Sekunden langen Video für die Aktion beworben. Darauf ist Zoe noch mit einem Gips zu sehen - die Neunjährige hatte sich ausgerechnet beim Fußballspielen mit Freunden den Arm gebrochen. "Das hat weh getan", sagt sie. "Mir ist der Ball draufgeknallt."

In ihrem Bewerbungsvideo stellt sie aber gleich zu Anfang klar: "Bis zur EM bin ich wieder fit!" Dann singt sie einen Teil der deutschen Nationalhymne und tanzt zu "Auf uns" von Andreas Bourani, bevor sie mit einem Fußball aus dem Bild dribbelt. Sie hätten das Video schnell gedreht, sagt Zoes Mutter Le. "Das hat nur fünf bis zehn Minuten gedauert."

Zoe ist das einzige deutsche Kind beim Finale

Umso größer war die Überraschung, dass die Schülerin bei der EM dabei sein konnte - und dann auch noch im Finale. "Ich glaube, die Jury war von Zoes Natürlichkeit beeindruckt. Und dass so ein zierliches Mädchen so frei raus singt", sagt ihr Vater Michael.

Organisiert wird die EM-Eskorte von der Fastfoodkette McDonald's. 17 Kinder aus Deutschland sind dieses Mal dabei, darunter vier Mädchen. Zoe war das einzige deutsche Kind, das beim Finale mitlaufen durfte.

Zoe hat auch Mark Forster überzeugt

Um die Jury - in der auch der Sänger Mark Forster saß - zu überzeugen, mussten die Bewerber eine Strophe der Nationalhymne oder den Refrain eines bekannten Fußballsongs singen. Weitere Bedingungen für die Teilnahme: Die Einlaufkinder müssen ihren Wohnsitz in Deutschland oder Luxemburg haben, zwischen sechs und zehn Jahre alt sein, maximal 1,48 Meter groß - und "schulsporttauglich".

Nächstes Ziel: Wimbledon

Für Zoe kein Problem: Fußball spielt sie vor allem in ihrer Freizeit, meist im Mittelfeld und im Sturm. Noch lieber als das ist ihr aber der Tennisplatz. Sie spielt im Verein, ist Bezirksmeisterin in ihrer Region. Das Ziel nach dem EM-Finale ist daher auch schon klar: Ballkind in Wimbledon, sagt Zoe. "Oder selbst dort spielen."

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