Die Trends der Baselworld 2013
Die "Ressence Type 3". Der Gründer Benoit Mintiens hat komplett auf Zeiger und auf eine Krone verzichtet. Das nicht näher definierte Automatik-Werk im Titan-Gehäuse überträgt seine Kraft über Magnetismus.
Die Zeit wird über rotierende Scheiben angezeigt, das Gehäuse ist mit einer Flüssigkeit gefüllt, sodass es keinerlei Reflektionen vom Uhrglas gibt. Zudem erscheint das Zifferblatt durch das nicht näher definierte Leichtöl durch eine optische Täuschung so, als ob es direkt auf dem Glas liege.
Aufgezogen wird die Uhr, die es nur 50 mal gibt, indem sie auf den Kopf gestellt wird – auf der Unterseite muss nun ein Ring gedreht werden. Das geheimnisvolle Stück soll 23.000 Euro kosten.
Die permanente Kraftübermittlung wird durch die Schwerkraft und die Bewegung des Armes gestört. Teilweise gelöst wurde das Problem mit der Schweizer Ankerhemmung – die antreibende Feder verliert aber mit der Zeit an Kraft. Die Lösung von Girard-Perregaux: Ein dünner Streifen aus Silizium wurde in der Hemmung zwischengeschaltet, der die Energie durch aufrichten abgibt, die er zuvor unter Kompression gespeichert hatte.
Die Hemmung erinnert in ihrer Optik an die Flügel eines Schmetterlings mit dem schwingenden Streifen als Mittelachse. Ausgestattet ist sie mit einem handgenähten Alligator-Lederband mit Faltschließe. Das Handaufzugkaliber ist nur 8 Millimeter hoch; das Gehäuse selbst misst 14,63 Millimeter. Die neue Uhr wird ohne Limitierung in der Haute Horlogerie Collection von Girard-Perregaux angeboten.
Die hydromechanische Uhr aus dem vorigen Jahr wurde mit Jean-François Mojon/Chronode entwickelt, die jetzige H2 wurde mit AP Renaud & Papi gefertigt. Der Zeitmesser wird 50 mal gebaut. Die H-N-R-Anzeige ist ein Indikator für die Krone – R bedeutet aufziehen, H heißt, die Zeit wird eingestellt. N ist neutral.
Das genaue Gegenstück zu den wilden Entwürfen der Design-Punks sind die klassischen Uhren. Glashütte Original stellt in Basel die Modelle "Senator Panoramadatum" (im Bild) und "Senator Panoramadatum Mondphase" mit leicht modifiziertem Design vor.
Neu sind die birnenförmigen (Poire-)Zeiger in blau und die römischen Ziffern. Beide Modelle sind entweder in Rotgold oder in Edelstahl zu haben.
Auch Maurice Lacroix hat seine Pontos-Modelle nur dezent verändert, um sie ein klein wenig mehr in Richtung zeitloser Vintage-Stil zu manövrieren. Der Hersteller hat nur rot-blaue Zifferblattakzente eingeführt, und schlichte braune Rindslederbänder montiert.
Der "43 Millimeter Valjoux-7750-Chronograph" (im Bild) kostet 2.590 Euro. Die "Day/Date"-Version mit dem ETA-Kaliber 2836 ist für 1.750 Euro zu haben.
Ähnlich klassisch zeigt sich Carl F. Bucherer mit der "Manero". In dieser Uhr wurde erstmals in der Reihe das Manufaktur-Kaliber CFB A1011 verbaut. Das Werk bietet einen periphären Rotor, das heißt, die Schwungmasse liegt wie ein gebogener Stab außen am Werk. Die Uhr bietet neben dem Großdatum auf der Drei eine Anzeige für die Gangreserve.
Die "Cuervo y Sobrinos Historiador Flameante": Die "Flammende" ist vor allem für Menschen mit schmalen Handgelenken geeignet, denn sie misst bei 40 Millimetern Durchmesser nur 6,2 Millimeter Höhe. Das Gehäuse ist aus Rotgold.
Chopard stellt in Basel drei Uhren vor, die Altbekanntes mit Neuem verbinden. Die Superfast-Serie der Kollektion "Classic Racing" wird um die drei neuen Ausgaben der "Superfast Automatic" (im Bild), der "Superfast Power Control" und des "Superfast Chronographen" ergänzt.
Äußerlich hat sich wenig geändert. Aber die Uhren sind die erste sind die ersten, deren Kaliber ausschließlich in den Werkstätten von Fleurier Ebauches konzipiert, entwickelt und produziert werden.
Chopard sponsort legendäre Rennen wie den Grand Prix de Monaco Historique oder die Mille Miglia. Die Superfast-Modelle verweisen mit einem schwarzen Zifferblatt und grauen Linien nach Muster der "Racing Stripes", auf die Autorennen. Man könnte auch sagen, die Rillen sehen aus wie die Profile von Autoreifen. Zudem hat Chopard ein kleines Kautschuk-Rennlenkrad auf der vergoldeten Krone angebracht. Natürlich darf eine Tachymeter-Skala zum Berechnen der Geschwindigkeit nicht fehlen.