LIEBE | SCHWANGERSCHAFT Wenn Mama schlemmt, wird's ein Junge
Ganz schnell wird Schwangeren klar: Mindestens einen schlauen Spruch hat jeder im Bekanntenkreis parat. So heißt es: "Bei deinem spitzen Bauch wird's bestimmt ein Junge", oder "Mädchen rauben Müttern die Schönheit und machen Lust auf Süßes“. Das Neueste aus der fruchtbaren Gerüchteküche: "Achtet Mama zu sehr auf ihre Linie, bekommt sie ein Mädchen." Das belegt eine aktuelle Studie. Demnach gilt umgekehrt: Je mehr Kalorien eine Frau zum Zeitpunkt der Befruchtung zu sich nimmt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen Jungen zur Welt zu bringen. Viele andere Behauptungen sind hingegen medizinisch widerlegt. Rund um Ernährung, Aussehen und Sex in der Schwangerschaft - wir entlarven die häufigsten Mythen.
Stimmt's oder stimmt's nicht? Schwangerschafts-Mythen entlarvt
Wege zum Wunschkind Irrtümer rund um Befruchtung und Babies
Test Wie krisenfest ist Ihre Partnerschaft?
Diskutieren Sie mit!
Wie hat sich Ihr Leben nach der Geburt Ihres Kindes verändert?
Mit Müsli wird's ein Junge
Frauen, die sich einen Jungen wünschen, sollten vor der Zeugung kräftig essen: Kalorienhaltige Speisen sorgen eher für männlichen Nachwuchs als kalorienarmes Essen, wie eine aktuelle Studie belegt. Die Forscher der Universität im britischen Exeter verglichen das Essverhalten mit dem Geschlecht ihrer späteren Kinder. Das Ergebnis: Je mehr Kalorien die Mütter zum Zeitpunkt der Befruchtung zu sich genommen hatten, desto häufiger haben sie später einen Jungen geboren. Kurios: Vor allem ein Müsli zum Frühstück erhöhe die Wahrscheinlichkeit auf einen Jungen, schreiben die Wissenschaftler im Journal „Proceedings of the Royal Society“. Auch die verstärkte Aufnahme von Nährstoffen wie Kalium, Kalzium sowie den Vitaminen C, E und B12 kann das Zeugen eines Jungen begünstigen.
Weniger Kalorien, mehr Mädchen
Wer bei der Befruchtung hingegen gerade Diät hält, bekommt deutlich häufiger ein Mädchen. Insgesamt 740 schwangere Frauen nahmen an der Studie teil. Alle Teilnehmerinnen waren zum ersten Mal schwanger und wussten noch nicht, welches Geschlecht ihr Nachwuchs haben würde. Die Forscher teilten die Frauen entsprechend ihres Kalorienverbrauchs in drei Gruppen ein. Von den Frauen, die die meisten Kalorien zu sich nahmen, bekamen 56 Prozent Jungen. Zum Vergleich: Von den Frauen, die sich hingegen am kalorienärmsten ernährten, bekamen lediglich 45 Prozent männlichen Nachwuchs. In den Industrieländern ging die Zahl der Geburten von Jungen in den vergangenen vier Jahrzehnten leicht, aber konstant zurück: Auf tausend Geburten kam jedes Jahr ein Junge weniger. Die Gründe für diese Entwicklung: Menschen seien heute eher mit Giften zum Beispiel aus Lebensmittel belastet und auch die Ernährung habe sich gewandelt, so die Forscher. So machen immer mehr Menschen Diäten oder lassen das Frühstück ausfallen.
An der Kugel sollst Du "es" erkennen
Ob mit oder ohne Frühstück: Immer wieder hören werdende Mütter, dass sich an der Bauchform das Geschlecht des Kindes ablesen lässt. Hohe Kugelbäuche sollen auf eine Tochter hinweisen, spitze, vorstehende Bäuche dagegen auf einen Jungen. Doch nichts ist wahr an diesen Behauptungen. Die einzigen Gründe für eine besonders hohe und runde Kugel sind folgende: Es handelt sich entweder um die erste Schwangerschaft oder der Körper der werdenden Mutter ist gut durchtrainiert. Die Muskeln, die die Gebärmutter unterstützen, werden nämlich mit jeder Schwangerschaft schlaffer, so dass der Bauch immer etwas tiefer wandert. Wenn er sich stark nach vorne wölbt, liegt das möglicherweise daran, dass der Oberkörper kurz ist. So hat das Baby gar keine andere Möglichkeit, als nach vorne zu wandern. Breite Bäuche hingegen weisen oft darauf hin, dass der Fötus seitlich liegt. Über das Geschlecht jedoch sagt das nichts aus.
Jedes Kind kostet einen Zahn
Das war früher so, gilt inzwischen aber als überholt. Der Zahnschmelz ist während der Schwangerschaft keineswegs weicher, erklärt Dr. Rainer Seemann, Zahnarzt am Universitätsklinikum Charité in Berlin, gegenüber der Zeitschrift "Leben & Erziehen". Nur der Speichel ändere sich durch die hormonelle Umstellung und den erhöhten Mineralbedarf. Dadurch komme es eher zu Karies, ebenso könne das Zahnfleisch empfindlicher sein und häufiger bluten. Eine sorgfältige Mundhygiene ist daher in der Schwangerschaft besonders wichtig. Das heißt: häufig die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und einer weicheren Zahnbürste putzen und die Zwischenräume mit Zahnseide reinigen.
Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt
Dank feinerer Nahttechniken der Operateure und besserer Überwachung während der Geburt ist dieses Behauptung mittlerweile längst überholt. Ausnahmen: Frauen mit anatomischen Veränderungen des Beckens oder starken Krampfadern in der Scheide. Auch wenn das zweite Baby außergewöhnlich groß ist, muss wieder ein Kaiserschnitt gemacht werden. Die weit verbreitete Behauptung, dass Schwangere für zwei essen müssen, gilt ebenfalls als überholt. Denn eine werdende Mutter braucht im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel lediglich 300 Kalorien zusätzlich am Tag. Damit das Baby ordentlich wachsen und gedeihen kann, sollten Schwangere vor allem auf eine abwechslungsreiche Mischkost mit genügend Mineralstoffen und Vitaminen achten. Wichtig sind Vitamin B, Jod und Kalzium, aus dem sich Knochen und Zähne entwickeln.
Kind da, Liebe weg? So meistern Sie die Babykrise
Fliegen mit Bauch - ein Risiko fürs Kind?
Viele Schwangere meiden das Flugzeug. Sie haben Angst, dass das Fliegen dem Ungeborenen schaden oder sogar eine Fehlgeburt auslösen könnte. Professor Renate Huch von der Universitätsklinik Zürich erforscht seit den 70er Jahren die Gesundheit von Schwangeren beim Fliegen. Ihre Untersuchung zeigt: Ein Zusammenhang zwischen zwischen Fehlgeburten- oder Fehlbildungsrate und dem Fliegen lässt sich nicht feststellen. Bei einer Risikoschwangerschaft oder Herz-Kreislauf-Beschwerden oder starker Flugangst, ist allerdings ein Gespräch mit ihrem Arzt ratsam. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche werden werdende Mütter von den Fluggesellschaften problemlos mitgenommen. Danach wird in der Regel ein ärztliches Attest verlangt, aus dem hervorgeht, das nichts auf eine beginnende Geburt hinweist und keine Komplikationen zu erwarten sind.
Mehr aus Lifestyle:
Beziehungs-Umfrage Weniger Sex, bitte!
Online-Test Wie krisenfest ist Ihre Partnerschaft?
Gesundes Vitamin Folsäure hält Spermien gesund