Neue Studie War Feinstaub der wahre Grund für das Aussterben der Dinosaurier?
Eine neue Studie zeigt, dass die Folgen des Asteroideneinschlags, der vor 66 Millionen Jahren die Dinosaurier tötete, gravierender waren als angenommen.
Was hat die Dinosaurier vor Millionen von Jahren getötet? Der wissenschaftliche Konsens ist, dass der Einschlag eines Asteroiden verantwortlich war. Jetzt zeigt sich: Möglicherweise könnte eine dadurch ausgelöste Staubwolke zur Auslöschung der Riesenechsen beigetragen haben.
Das zumindest legt eine neue Studie nahe, die ein Forschungsteam um Cem Berk Senel von der Königlichen Sternwarte Belgiens im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlicht hat.
Dazu haben sie Gesteinsschichten in North Dakota in den USA untersucht, in denen Ablagerungen von Silikatstaub festgestellt werden konnten. Der feine Staub setzte sich dort wohl vor 66 Millionen Jahren ab – als der Asteroid, der für das Sterben der Dinosaurier verantwortlich war, auf die Erde einschlug.
Globaler Winter wohl länger als angenommen
Die Forscher konnten mithilfe spezieller Lasertechnik feststellen, wie viel dieses Staubs sich einst in der Atmosphäre befand. Durch das Einpflegen weiterer Daten ermittelte das Team in einer Simulation, welche Folgen die Schwebstoffe in der Luft für die Erde gehabt haben könnten.
Was generell bekannt ist: Nicht nur der Einschlag des Asteroiden selbst war tödlich für die Dinosaurier und andere Lebewesen, sondern auch dessen Folgen – etwa Tsunamis und Waldbrände. Zur gleichen Zeit gab es zudem massive vulkanische Aktivitäten in Westindien, die gemeinsam mit den Auswirkungen des Asteroideneinschlages vermutlich zu einem globalen Winter führten.
Der von den Forschenden untersuchte Silikatstaub war ihren Untersuchungen zufolge feiner und mehr als bisher angekommen. Je feiner der Staub in der Atmosphäre, desto weniger Sonnenlicht erreicht die Erde. Die Simulation zeigte auch, dass sich der Staub wohl bis zu 15 Jahre lang in der Luft befand.
Erde könnte sich um 15 Grad abgekühlt haben
Die Folgen wären dann verheerend gewesen. In der Studie heißt es, dass die Temperatur auf der Erde um bis zu 15 Grad abgekühlt wäre und sich erst 20 Jahre nach dem Einschlag des Asteroiden erholt hätte. Pflanzen hätten fast zwei Jahre lang keine Fotosynthese betreiben können – ein Todesurteil für Pflanzenfresser.
Mit dem Aussterben der Pflanzenfresser hätten auch die Fleischfresser nach und nach keine Nahrung mehr gefunden, resümiert das Forschungsteam. Überlebt hätten nur Lebewesen, die Winterschlaf halten, oder Pflanzen, deren Samen längere Zeit überdauern können.
- nature.com: "Chicxulub impact winter sustained by fine silicate dust"
- scinexx.com: "Feinstaub als Dino-Killer?"