Kinderwunsch So steigern Männer Ihre Zeugungsfähigkeit
In Deutschland sind Schätzungen zufolge bis zu 1,5 Millionen deutsche Männer von einer Zeugungsschwäche betroffen, worunter viele Paare mit Kinderwunsch leiden. Doch den Männern kann manchmal mit ganz einfachen Mitteln geholfen werden. Innerhalb von nur rund zwei Monaten soll es möglich sein, den Samenfäden allein mit einer gesünderen Lebensführung auf die Sprünge zu helfen.
Die Männer unseres Kulturkreises haben nur noch halb so viele Spermien wie die Männer vor 50 Jahren. Im Schnitt soll die Anzahl von 113 Millionen Samenzellen pro Milliliter Ejakulat auf 67 Millionen gesunken sein. Mit dieser Aussage gelang es dem dänischen Reproduktionsmediziner Niels Skakkebaek bereits 1992 die Menschen zu schockieren. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 15 bis 20 Millionen Samenzellen pro Milliliter Ejakulat die Mindestquote für Fortpflanzungsfähigkeit, Skakkebaek selbst weist darauf hin, dass es bereits bei unter 40 Millionen für die Partnerin schwieriger wird, schwanger zu werden. Doch nicht nur die Anzahl, auch die Qualität hat abgenommen.
Zeugungsunfähigkeit kann viele Gründe haben
Zeugungsunfähigkeit kann angeboren sein, sie kann aber auch erworben werden. Die häufigste Ursache einer angeborenen Zeugungsunfähigkeit ist ein Hodenhochstand. Wird dieser nicht innerhalb des ersten Lebensjahres erkannt und behandelt, wird es später - zumindest auf dem klassischen Weg - nicht mehr möglich sein, Kinder zu zeugen.
Schuld sind häufig auch Krampfadern, die zu einer Überwärmung des Hodens führen, wodurch das Keimgewebe geschädigt wird, Entzündungen der Samenwege, Hormonstörungen und bisweilen können auch die Spätfolgen von Mumps genauso eine Rolle spielen wie psychischer Stress, der gerade bei unerfülltem Kinderwunsch nicht unterschätzt werden darf. Oft aber ist keine wirkliche Ursache auszumachen und dann gilt es, erst einmal bei den eigenen Lebensgewohnheiten nachzuforschen.
Das sind die fünf bekanntesten Spermienkiller, die auf die Lebensweise der Männer zurückzuführen sind:
- Nikotin: Die Schadstoffe schädigen das Erbgut der Spermien. Doch schon wenn die Mutter während der Schwangerschaft raucht, verringert sich die Fruchtbarkeit des Sohnes. Kleinere Hoden und weniger Spermien können unter anderem die Folgen sein.
- Falsche Ernährung: Für die Spermienqualität gilt ähnliches wie für das körperliche Befinden allgemein: Wer sich gesund ernährt, beispielsweise viel Vollkornprodukte, Fisch, helles Fleisch, Obst und Gemüse isst, hat meistens auch ein gesundes Sperma.
- bestimmte Medikamente: Testosteron ist ein entscheidender Stoff bei der Spermaproduktion. Medikamente wie Antidepressiva, aber besonders anabole Steroide sorgen allerdings dafür, dass der Körper kaum noch Testosteron ausschüttet. Diese Mittel sind vor allem in Haarwuchsmitteln und Medikamenten zum Muskelaufbau zu finden.
- Übergewicht: Viele Studien deuten darauf hin, dass ein zu hohes Gewicht die Fruchtbarkeit verringert. Grund dafür sind wahrscheinlich hormonelle Veränderungen - übergewichtige Männer haben oft einen niedrigeren Hormonspiegel.
- Hodentemperatur: Spermien benötigen eine Temperatur, die etwa zwei bis drei Grad unterhalb der Körpertemperatur liegt. Kommt das "Kühlsystem" der Hoden durcheinander, zum Beispiel durch zu langes Sitzen, Vollbäder oder zu enge Unterhosen, schadet dies der Spermaproduktion.
Zeugungsfähig ja oder nein? Der Schnelltest gibt Antwort
"Dicke Männer, die rauchen und Alkohol trinken, haben oft eine schlechte Zeugungsfähigkeit“, so fasst es Sven-David Müller von der NanoRepro AG zusammen. "Oft ist die Spermienbildung vermindert und die Spermien sind bewegungsgestört. Das liegt nicht nur an Krankheiten, sondern auch an den Lebensgewohnheiten, wobei Bewegungsmangel, Fehl- und Überernährung sowie Stress die Zeugungsfähigkeit des Mannes empfindlich einschränken."
Das Unternehmen bietet einen Fruchtbarkeitsschnelltest für Männer an, den diese ganz bequem zu Hause in ihren eigenen vier Wänden durchführen können - statt gezwungen zu sein, sich in einer sterilen Arztpraxis warme Gedanken machen zu müssen. Die Antwort hat man bereits nach wenigen Minuten.
Bei Zweifeln besser den Arzt aufsuchen
Ein Produkt, das übrigens bevorzugt von liierten Frauen mit Kinderwunsch gekauft wird. Sie haben in der Regel bereits abgeklärt, dass die Unfruchtbarkeit - zumindest medizinisch gesehen - nicht an ihnen liegt und wollen nun wissen, was Sache ist mit dem Sperma ihres Mannes. "Meistens ist es tatsächlich so, dass die Frauen die treibende Kraft sind. Männer sind, was die Gesundheit angeht, eher feige“, erklärt Wolfgang Bühmann vom Berufsverband der Deutschen Urologen.
"Ich persönlich würde betroffenen Paaren einen solchen Test aber nicht empfehlen. Er ist unzuverlässig und erzeugt unnötig Unsicherheiten, die man vermeiden kann.“ Ein Schnelltest kann zwar durchaus ein wichtiges Indiz sein, vor allem, wenn er die Diagnose 'zeugungsunfähig‘ anzeigt, wirklich aussagekräftig aber ist nur ein beim Arzt durchgeführtes Spermiogramm. "Das tut nicht weh. Dazu braucht man lediglich einen Samenerguss, der unter dem Mikroskop betrachtet wird.“
Der Schnelltest kann in die Irre führen
Die richtigen Ansprechpartner für den Mann sind hier der Urologe, der Androloge oder aber auch ein spezieller Reproduktionsmediziner. Das Spermiogramm betrachtet nicht nur die Anzahl der Samenfäden, sondern auch deren Beweglichkeit und Form. Denn allein die Aussage, wie viele Spermien aktiv sind, sagt noch lange nichts Konkretes über die Zeugungsfähigkeit an sich und mit der eigenen Frau im Speziellen aus. Denn nur, weil genug Spermien vorhanden sind, muss es mit dem Baby noch lang nicht klappen.
"Es kann also durchaus passieren, dass der Test eine Zeugungsfähigkeit anzeigt, der Kinderwunsch aber trotzdem weiter unerfüllt bleibt. Und der Grund kann nach wie vor beim Mann liegen, der sich aber aufgrund des Schnelltests sicher fühlt“, warnt der Sylter Urologe. "In einer solchen Situation kann es zu massiven Beziehungsproblemen kommen und zu unnötigen und zudem falschen Schuldzuweisungen. Dabei kann man heutzutage sehr viel tun, um einen Kinderwunsch doch noch zu erfüllen.“
Potenz und Zeugungsfähigkeit sind nicht das Gleiche
Für Männer ist es meist nicht einfach, sich mit ihrer Zeugungsfähigkeit auseinanderzusetzen. Zu oft wird diese noch mit Potenz gleichgesetzt. Von Zeugungsunfähigkeit betroffene Männer sind daher in der Regel von Selbstzweifeln geplagt. Und leiden darunter, ihrer Partnerin den Wunsch nach einem Kind möglicherweise nicht erfüllen zu können.
Vor allem dann, wenn sie einen Test relativ lang herausgezögert haben und die Frau nun bereits langsam in ein kritisches Alter kommt. Unfruchtbarkeit beziehungsweise Zeugungsunfähigkeit sind sehr belastende Diagnosen. Nicht selten wird die Tatsache, möglicherweise keine Kinder bekommen zu können, als ganz persönlicher Makel empfunden, über den man nicht nur unglücklich ist, sondern für den man sich auch schämt.
Powerkost für die Spermien
Sven-David Müller ist Master of Science in Applied Nutritional Medicine, also einfacher gesagt in Angewandter Ernährungsmedizin, und er ist überzeugt davon, dass man in vielen Fällen allein mit einer Ernährungsumstellung bereits die Spermien auf Trab bringen kann.
"Die ideale Powerkost für den Mann enthält täglich mindestens ein Pfund Obst, Gemüse sowie möglichst frisch gepresste Säfte, dreimal wöchentlich Lachs, Hering, Thunfisch oder Makrele und ein Hühnerei. Das Ei ist das vollwertigste Lebensmittel überhaupt. Es ist ein idealer Nährstofflieferant, enthält ein breites Spektrum an Vitaminen, Mineralstoffen und die für die Spermatogenese wichtigen Aminosäuren. Nach Absprache mit dem Arzt kann die Einnahme der Spurenelemente Zink, Selen und Kupfer, der Vitamine C, E, B6, B12, Folsäure und des Provitamins Beta-Carotin sowie von L-Carnitin, Q10 und Omega-3-Fettsäuren zur Förderung der Zeugungsfähigkeit eingenommen werden.“
Umweltgifte sollten nicht unterschätzt werden
Die Grundlagen für die Spermienproduktion werden übrigens bereits in der Schwangerschaft gelegt. Studien zeigen, dass die Einflüsse, denen die werdende Mutter ausgesetzt ist, genauso wie ihr Verhalten sich auf die spätere Zeugungsfähigkeit des Sohnes auswirken können. Das beginnt bereits mit dem Zigarettenrauch. Raucht ein erwachsener Mann, so kann sich seine Spermienzahl um rund 15 Prozent vermindern. Schon eine ganze Menge.
Raucht allerdings eine werdende Mutter, so hat das einen Einfluss von bis zu 40 Prozent. Aber nicht nur das Rauchen, sondern vor allem das Kiffen sollte man besser lassen. "Es ist nachgewiesen, dass Marihuana eine schädigende Wirkung auf die Entwicklung der Spermien hat. Wenn man bedenkt, dass bereits jeder zweite Jugendliche Kontakt zu solchen Drogen haben soll, dann ist das äußerst bedenklich“, so Wolfgang Bühmann. Vor allem unter dem Aspekt, dass sich die jungen Männer da in einem Alter befinden, in dem sie die spätere Zeugungsfähigkeit noch reichlich wenig interessiert.
Die Natur versucht zu regulieren
Dass sich unter dem Einfluss von Gift jeglicher Art die Spermienzahl verringert, ist eine leicht festzustellende Tatsache und ein Effekt, den man auch von Umweltskandalen kennt. "Umweltbelastungen spielen bei diesem Thema eine große Rolle. Viele Menschen kommen an ihrem Arbeitsplatz mit giftigen Mitteln wie zum Beispiel Schädlingsbekämpfungsmitteln oder auch Lösungsmitteln in Kontakt und sind sich gar nicht darüber bewusst, welche Auswirkungen diese Stoffe auf den Körper haben."
Aber die Gefahr muss nicht nur am Arbeitsplatz lauern, gerade auch hormonähnliche Gifte, die sich in der Umwelt angesammelt haben, stehen im Verdacht, den normalen Hormonhaushalt durcheinanderzubringen und so eventuell auch die Männlichkeit zu beeinträchtigen. Die Natur reagiert hier im Sinne des Arterhaltes, für den sie bei stark belasteter Umwelt die Nachkommenzahl einfach reduziert. Für die Betroffenen ist das natürlich kein Trost. Doch oft können die Ärzte helfen. Bei einem Kinderwunsch sollte man sich also nicht scheuen, diese Hilfe auch anzunehmen!
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.