Lebensmittel für Kinder

Das belgische Medienunternehmen Studio 100 hält die Rechte an Comicfiguren wie "Biene Maja" oder "Wickie" und erlaubt der Lebensmittelindustrie, gegen Geld mit ihnen zu werben. Foodwatch kritisiert, dass die Comichelden fast nur auf sehr fettigen, süßen oder salzigen Produkten prangen. Das fördere ein ungesundes Ernährungsverhalten von Kindern.

Um den weltweiten Anstieg von Fettleibigkeit in den Griff zu bekommen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation an Kinder gerichtete Werbung für Süßigkeiten einzuschränken. Diese Fruchtgummis von Katjes haben einen Zuckergehalt von 57 Prozent.

Der Energielieferant ist eine Zuckerbombe. Dextro Energy enthält 79 Prozent Zucker. Foodwatch findet: "Fast purer Zucker sollte nicht auch noch mithilfe von Comicfiguren an Kinder vermarktet werden."

"Wickie Kaubonbons" von Hitschler enthalten 62,5 Prozent Zucker. Neben dem Comichelden auf der Verpackung würden Kinder auch noch mit der Tattoo-Beigabe gelockt, kritisiert Foodwatch.

Was hat Honig in Wurst zu suchen? Die "Biene-Maja-Mortadella" mit Truthahnfleisch von Pluma Fleischwaren enthält nach Angaben von Foodwatch auch mehr Salz (2,2 Gramm Salz pro 100 Gramm), als für Kinder empfehlenswert ist.

Bio ist nicht gleichbedeutend mit gesund. Das Knusper-Müsli von Eden liegt mit 15,8 Prozent Zucker knapp über dem Richtwert der Weltgesundheitsorganisation (maximal 15 Prozent Zucker). Auch die Fruchtschnitten haben einen hohen Zuckeranteil.

Chips sind salzig und fettig - auch die von XOX. "Kinder essen ohnehin schon mehr als doppelt so viel Knabberartikel, wie empfohlen wird," sagt Foodwatch und findet, dass sie nicht auch noch mit Comicfiguren vermarktet werden sollten.

Bei Kuchenmeister werben Wickie und Maja im Doppelpack: für Hörnchen mit 29 Prozent Fett und 23 Prozent Zucker sowie für Waffeln mit 25 Prozent Fett und 32 Prozent Zucker.

Wie süß das "Biene Maja Cinema Popcorn Süß" der PCO Gruop wirklich ist, bleibt Eltern verborgen, denn auf dem 300-Gramm-Eimer fehlen Nährwertangaben.

Auch die Schokofiguren, Dragees und Waffeln von Rotstern werden mit der "Biene Maja" als Kinderköder beworben.

"Maja" und ihre Freunde zieren auch die Fruchtjoghurts von Bauer. Nach den Empfehlungen der WHO wäre ihre Vermarktung an Kinder jedoch nicht erlaubt, sagt Foodwatch, denn sie seien mit 11 bis 13 Prozent Zucker zu stark gesüßt.

Die Marke Immergut, die auch Bauer Gruppe zählt, vermarktet stark gesüßte Milchprodukte mit der "Biene Maja". Doch laut WHO sollten nur ungesüßte Milchgetränke mit weniger 2,5 Prozent Fett für Kinder beworben werden.

Positivbeispiel: Die fettarme, ungesüßte Milch von Immergut ist das einzige der 34 von Foodwatch untersuchten Produkte, das die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation erfüllt. In diesem Fall ist an Kinder gerichtete Werbung in Ordnung.