Künstliche Intelligenz KI-System entdeckt potenziell außerirdische Signale
Die Suche nach außerirdischem Leben könnte durch künstliche Intelligenz vereinfacht werden. Ein System fand bereits acht potenzielle Aliensignale.
Das Thema Aliens wird spätestens seit der Veröffentlichung deklassifizierter Ufo-Akten des amerikanischen Geheimdienstes CIA nicht mehr als bloße Schwurbelei verrückter Verschwörungstheoretiker abgetan. Schon länger beschäftigt sich die Wissenschaft damit, künstlich erzeugte Signale aus dem Weltall zu empfangen.
Um diese einzufangen, setzt das SETI-Projekt (Engl.: search for extraterrestrial intelligence, Dt.: Suche nach außerirdischer Intelligenz) vor allem auf Radioteleskope. Das ist effizient, da sich Radiosignale sehr schnell auch im Weltraum verbreiten. Das Problem: Menschen benutzen diese Signale ebenfalls.
KI wird auf Erkennen außergewöhnlicher Signale trainiert
Steve Croft von der University of California in Berkeley und Co-Autor eines im Fachmagazin "Nature Astronomy" erschienen Papers erklärt: "Die große Mehrheit der von unseren Teleskopen detektierten Signale kommt von unserer eigenen Technologie – GPS-Satelliten, dem Mobilfunk und Ähnlichem."
In dem Paper stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein neues KI-System vor, das dabei helfen soll, außerirdische Signale zu identifizieren. Der spezielle Deep-Learning-Algorithmus wurde darauf trainiert, aus künstlich erzeugten Signalen Außergewöhnliches herauszufiltern. Es wird bereits von Projekten wie SETI und Break-through-Listen genutzt, die sich auf das Auffinden solcher Signale spezialisiert haben.
Künstliche Intelligenz sucht die Nadel im Heuhaufen
"Die Suche nach Technosignaturen von einer fremden Zivilisation ähnelt der Suche nach der Nadel im Heuhaufen", so Steve Croft, der auch am SETI-Institut tätig ist. Doch die künstliche Intelligenz scheint ihren Zweck schon zu erfüllen. "Nature Astronomy" zufolge hat sie aus 115 Millionen Datenschnipseln 20.000 potenzielle Aliensignale ausfindig machen können.
Aus den 20.000 Treffern konnten die Forscher insgesamt acht Signale herausfiltern, die wahrscheinlich nicht von menschlicher Radiointerferenz verursacht wurden. Die Wissenschaftler erklären in der Fachzeitschrift, dass bisherige Analysen einen solchen Datensatz nicht so effizient hätten analysieren können.
Am Ende stellte sich zwar heraus, dass die Signale nicht wiederholt auftraten und daher möglicherweise doch menschlicher Natur waren. Den Forschern macht die Entwicklung trotzdem Hoffnung, künftig Daten besser analysieren zu können – und vielleicht doch Hinweise auf außerirdisches Leben zu finden.
- nature.com: "A deep-learning search for technosignatures from 820 nearby stars" (Englisch)