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EKG per Smartwatch messen: Wie zuverlässig ist die Technik?


Diagnose am Handgelenk
EKG per Smartwatch messen: Das sollten Sie wissen

Von t-online, mho

Aktualisiert am 13.07.2024Lesedauer: 2 Min.
EKG mit der Smartwatch aufzeichnen: Die Funktion sollte einen Arztbesuch nicht ersetzen.Vergrößern des Bildes
EKG mit der Smartwatch aufzeichnen: Die Funktion sollte einen Arztbesuch nicht ersetzen. (Quelle: t-online)

Smartwatches sind kleine Minicomputer am Handgelenk, die sogar ein EKG erstellen können. So verlässlich sind die Messungen mit der digitalen Armbanduhr.

Egal, ob bei Schmerzen in der Brust, zur Abklärung von Herzbeschwerden oder für eine Routineuntersuchung: Mit einem Elektrokardiogramm (EKG) wird die Funktion des Herzens geprüft. Die Untersuchungsmethode misst die elektrische Aktivität des Herzens und stellt sie grafisch in Form einer Kurve dar.

Die Ergebnisse können dem behandelnden Arzt wichtige Hinweise geben, zum Beispiel auf eine Verengung der Herzkranzgefäße, Rhythmusstörungen wie Vorhofflimmern oder einen Herzinfarkt. Beim "klassischen" EKG (auch Ruhe-EKG) werden die Herzströme am liegenden, entspannten Patienten durchgeführt.

Wie funktioniert die Technik?

Aktuelle Smartwatches können Herzpatienten unterstützen und ein sogenanntes 1-Kanal-EKG aufzeichnen, das Herzrhythmusstörungen erkennt. Die bekanntesten Anbieter sind Apple, Samsung und Google, aber auch Uhren von Herstellern wie Garmin, Withings oder Huawei bieten diese Funktion an. Dazu messen sie den Puls des Trägers mithilfe von Infrarotlicht, das von der Haut reflektiert wird.

Für eine solche EKG-Messung müssen Sie einen Sensor auf der Uhr 30 Sekunden lang gedrückt halten. Damit Sie ein aussagekräftiges Ergebnis erhalten, sollten Sie die Messung unbedingt in Ruhe durchführen. Einige neuere Modelle können sogar den Blutdruck messen. Dafür ist jedoch eine regelmäßige Kalibrierung mit einem herkömmlichen Blutdruckmessgerät erforderlich.

Wie verlässlich sind die Messungen per Smartwatch?

Studien und Tests der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bescheinigen diesen Geräten eine hohe Genauigkeit bei Pulsmessung und Blutdruckmessung – vorausgesetzt, sie werden korrekt angewendet.

Allerdings haben diese Messungen ihre Grenzen: Sie erkennen zwar Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, aber ernsthafte kardiologische Vorfälle wie einen Herzinfarkt können sie nicht diagnostizieren.

Auch Faktoren wie eine Verschmutzung des Sensors oder starke Armbehaarung können das Ergebnis beeinflussen. Deshalb sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Handgelenk und der Sensor sauber sind und die Uhr eng an Ihrer Haut anliegt. Und obwohl Smartwatches wertvolle gesundheitliche Daten liefern können, können sie medizinische Untersuchungen nicht ersetzen.

Fazit

Smartwatches können ein nützliches Hilfsmittel sein, um Ihre Gesundheit im Auge zu behalten. Sie können dazu beitragen, Herzrhythmusstörungen frühzeitig zu erkennen und eine Übersicht über Ihre Vitalwerte zu geben. Durch Frühwarnsysteme werden Nutzer benachrichtigt, wenn Sie einen erhöhten Herzschlag haben oder in Stress geraten.

Allerdings sollten Sie die Geräte lediglich als Ergänzung der medizinischen Versorgung ansehen – und keinesfalls als Ersatz dafür. Auch die beste Smartwatch kann keine ernsthafte Diagnose zu schweren Herzkrankheiten stellen oder einen drohenden Herzinfarkt vorhersagen.

Verwendete Quellen
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