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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Diese Beamer sind ganz großes Kino
Gerade zur Fußball-WM geistert sicherlich öfters die Frage durch die Köpfe der Fans, ob ein großer Flachbildfernseher oder doch eher ein Beamer besser für das heimische Public Viewing geeignet ist. Stiftung Warentest hat deshalb Beamer gegen Fernseher antreten lassen und getestet, welche Projektoren einen Kauf lohnen (test 06/2014).
Der eindeutige Vorteil, den Beamer gegenüber Fernsehern bieten, ist laut den Testern die höhere und dazu noch variable Bildgröße. Manche Geräte erreichen hier eine maximale Bilddiagonale von rund zehn Metern – was jedoch einen entsprechenden Sitzabstand und Material in HD-Auflösung unerlässlich macht. Das würde im Branchen-Jargon eine Bildschirmdiagonale von rund 378 Zoll bedeuten.
Kein Heimkino-Genuss ohne Zusatzgeräte
Auch punkten Beamer laut Stiftung Warentest bei der natürlichen Farbdarstellung und dem Betrachtungswinkel. Lediglich der Schwarzwert fällt bei den Fernsehern meist besser aus als bei den Projektoren. Dafür verschlechtert sich die Bildqualität erheblich, wenn der Zuschauer zu weit seitlich des Bildschirms sitzt.
Im einem sonnendurchfluteten Raum ziehen die Fernseher an den Beamern vorbei, deren projiziertes Bild oft nur in abgedunkelten Zimmern optimal zur Geltung kommt. Außerdem sind die Projektoren weniger gut ausgestattet als die Fernseher, da ihnen in der Regel akzeptable Lautsprecher und für Fernsehgenuss ein passendes Empfangsteil fehlen.
Keinen eindeutigen Gewinner
Weiterer Nachteil der Projektoren sind der hohe Stromverbrauch und die große Hitzeentwicklung (bis zu 70 Grad) der Geräte, die einen Lüfter erforderlich macht, der im Betrieb deutlich hörbar ist.
Am Ende herrscht bei Stiftung Warentest zwischen Beamer und Fernseher Gleichstand. Die Entscheidung zwischen den beiden sei stark vom persönlichen Geschmack des Nutzers abhängig, so die Tester. Wer ein möglichst großes Bild genießen will, der kommt am Projektor aber nicht vorbei.
Wer dagegen vor dem höheren Stromverbrauch und der Notwendigkeit von Zusatzgeräten zurückschreckt, der sollte besser einen Fernseher ins Auge fassen. Weiteres Kriterium, das es zu bedenken gilt, sind die Folgekosten, da Ersatzlampen für die Projektoren bis zu 300 Euro kosten können.
Gute Bildqualität hat ihren Preis
Die generellen Anschaffungskosten eines Beamers sind dagegen mit denen eines Fernsehers vergleichbar und reichen von circa 500 bis rund 2200 Euro. Die beiden Top-Modelle von Panasonic (Platz 1) und Epson (Platz 2) kosten rund 2000 Euro. Dafür beherrschen sie die Full-HD-Auflösung (1920×1080 Pixel) und stellen Bilder in 3D dar.
Die beiden Testsieger setzen wie Fernseher auf LCD-Technik. Die sorgt im Vergleich zur günstigeren DLP-Technik für bessere Bilder. Bei DLP wird das Bild mit Hilfe von hunderttausenden Spiegeln, von denen das Licht reflektiert wird sowie einem Farbrad erstellt. Nachteil der Technik: Sie hat öfter mit Bildfehlern in Form von regenbogenfarbenen Artefakten zu kämpfen.
Dennoch ordentlich ausgestattet ist ein DLP-Projektor von BenQ. Für rund 985 Euro bekommt der Kunde hier den Drittplatzierten, der im Bereich Bildqualität sogar besser abschneidet als sein Konkurrent auf dem zweiten Rang.
Hersteller BenQ kann außerdem die HD-Ready-Kategorie für sich entscheiden, in der Beamer getestet wurden, die eine Auflösung von 1280×720 (bzw. 1280×800) Pixeln abbilden können. Diese Auflösung würde für die Fußball-Weltmeisterschaft ausreichen, da sowohl ARD und ZDF diese für die Ausstrahlung nutzen. Zukunftssicher ist der HD-Ready-Standard jedoch nicht. Spätestens beim Abspielen von Blu-rays sind die Grenzen erreicht. Auf den Discs sind die Filme in Full-HD-Qualität gespeichert.
Riesiges Bild aber sonst enttäuschend
Das Fazit: Wer ein Top-Gerät mit guter Bildqualität und allen technischen Finessen in seinem Wohnzimmer installieren möchte, der muss – ähnlich wie bei den Fernsehern – entsprechend tief in die Tasche greifen.
Günstigere Modelle für rund 700 bis 1000 Euro liefern auch gute Ergebnisse und fallen vereinzelt sogar lichtstärker aus als die High-End-Geräte. Hier raten die Tester schließlich auch, sich nicht von den Kontrastwerten in die Irre führen zu lassen, da die Leistung der Lampe für die Qualität des Bildes entscheidender ist.
Nachteil der preiswerten Projektoren ist oftmals aber die Linse. Die sollte beweglich sein, um verzerrt projizierte Bilder zu korrigieren. Sonst geschieht dies per Software-Korrektur, was zu Lasten der Bildqualität geht.
Ein hoher Preis bedeutet aber nicht automatisch eine riesige Bilddiagonale. Das am schlechtesten bewertete Gerät der Firma Optoma kostet nur rund 500 Euro, wirft aber sein Bild in HD-Ready-Auflösung mit einer maximalen Diagonale von 9,6 Metern an die Wand. Auch die Full-HD-Version, die etwas teurer ist, erreicht in ihrer Kategorie das größte Bild (9,2 Meter), kommt aber über den letzten Platz ebenfalls nicht hinaus. Der 2000-Euro-Epson, der den zweiten Platz ergattern konnte, schafft dagegen nur 4,6 Meter. Allerdings hat das rund 50 Prozent kleinere Bild eine deutlich bessere Qualität.
Den vollständigen Testbericht lesen Sie auf www.test.de