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IP-Kameras machen das Zuhause oft unsicherer


Schutzlos im Internet
IP-Kameras machen das Zuhause oft unsicherer

Tausende von Sicherheitskameras lassen sich ohne viel Aufwand kapern. Wer in fremde Schlafzimmer schauen will, benötigt dazu oft nicht einmal Hacker-Kenntnisse. Schuld daran sind nachlässige Hersteller ebenso wie allzu gutgläubige Verbraucher. Das ist ein Riesen-Spaß für alle Spanner und Internet-Trolle, wie ein YouTuber vorführt.

Aktualisiert am 20.12.2016|Lesedauer: 2 Min.
t-online, yba
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Das Computer-Magazin "c't" warnte wiederholt vor eklatanten Sicherheitsmängeln bei IP-Kameras, die über den Discounter Aldi vertrieben wurden. Mehrere Sicherheitskameras der Marke Maginon seien ungeschützt im Internet. Unbefugte könnten Hunderte von Kameras in Deutschland und der Schweiz fernsteuern, auf Bild und Ton zugreifen. Sogar die Passwörter für WLAN und E-Mail ließen sich erschnüffeln, warnten die Redakteure. Der Hersteller besserte inzwischen mit einem Software-Update nach.

Guck mal, wer da spricht: Möchtegern-Hacker haben ihren Spaß mit unsicheren IP-Kameras.Vergrößern des Bildes
Guck mal, wer da spricht: Möchtegern-Hacker haben ihren Spaß mit unsicheren IP-Kameras. (Quelle: Sausarge/youtube.com (Symbolbild))

Ungeschützte IP-Kameras sind leicht zu finden

Mit dem Internet sind aber noch viel mehr Kameras unterschiedlicher Hersteller und ohne ausreichenden Schutz verbunden. Wer sie finden will, muss nur die richtigen Werkzeuge kennen und ein wenig Geduld aufbringen. Das beliebteste Werkzeug hierfür ist die Suchmaschine Shodan. Sie durchforstet den IP4-Adressraum nach Geräten im sogenannten Internet der Dinge. Dazu gehören unter anderem Router, Netzwerkfestplatten (NAS), TV-Receiver und eben Webcams, die ihre Besitzer etwa vor Einbrechern warnen sollen.

Die Suche nach offenen Webcams ist so beliebt, dass Shodan vor Kurzem eine eigene Rubrik zu dem Thema eingeführt hat. Vorgefertigte Suchanfragen nach Kameras bestimmter Hersteller oder mit verschiedenen Eigenschaften listen allein in Deutschland zum Teil über 20.000 IP-Adressen. Dabei ist zwar nicht jede IP-Kamera ständig online oder nur durch Standard-Passwörter geschützt. Dennoch gestalten die vorgefertigten Suchanfragen das IPCam-Kapern deutlich einfacher.

Kennen Unbefugte die IP-Adresse einer Kamera, können sie deren Steuerungsmenü einfach in einem Browser aufrufen. Zwar werden vor erfolgreichem Zugriff meist Login-Daten abgefragt, dabei handelt es sich aber oft um leicht zu erratende Standard-Benutzernamen und -Passwörter. Teilweise lassen sich die Webcams sogar ganz ohne Passwort kapern – wie im Fall der Aldi-Kameras. Laut "c't" war hier der Weg bereits nach der Eingabe des Benutzernamens "admin" frei.

Internet-Sport: IPCam-Trolling

Was passieren kann, wenn Nutzer kein individuelles Passwort einrichten, führen sogenannte IPCam-Trolle allzu gern auf YouTube vor.

So schützen Sie Ihre IP-Kamera

Wer nicht zum Opfer von Möchtegern-Hackern werden will, sollte möglichst starke Passwörter verwenden. Das gilt für die IP-Kamera ebenso wie für den Router oder den Zugriff über eine Smartphone-App. Beim Kauf einer neuen IP-Kamera sollten Sie darauf achten, dass die Kamera die WPA2-Verschlüsselung im heimischen WLAN unterstützt.

Beim Fernzugriff über das Internet ist eine verschlüsselte Übertragung besonders wichtig. Bei vielen IP-Kameras funktioniert dies inzwischen über Hersteller-eigene Internetportale oder eine App. Die Internetadresse sollte hier mit "https://" und nicht "http" beginnen.

Leider machen nicht alle Hersteller genaue Angaben zu den Sicherheitsfunktionen ihrer Kamera. Unser Tipp: Schaue Sie vor dem Kauf in die Bedienungsanleitung der Kamera. Legt der Anbieter Wert auf Sicherheit, finden sich dort detaillierte Angaben zu der Bediensoftware und allen möglichen Sicherheitseinstellungen.

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