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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bald auch mit Werbeeinblendung Facebook führt Tiktok-Kopie Reels weltweit ein

Facebook will bei jungen Nutzern beliebter werden. Helfen soll der Kurzvideodienst Reels, der ab sofort weltweit im sozialen Netzwerk integriert wird. Reels soll ein Gegengewicht zu TikTok darstellen.
Facebook führt seinen Kurzvideodienst Reels nun weltweit bei Facebook ein. Das kündigte der Konzernchef Mark Zuckerberg am Dienstag-Abend in einem Facebook-Post an. Es dürfte ein Versuch sein, den Abwärtstrend beim sozialen Netzwerk aufzuhalten.
Zuvor hatte sich der Social-Media-Gigant Facebook jahrelang von einem Nutzerrekord zum nächsten gewälzt – doch damit ist offenbar Schluss, das Nutzerwachstum des milliardenschweren Netzwerks kam jüngst knirschend zum Stehen: Für das vergangene Quartal musste Facebook erstmals leicht schrumpfende Nutzerzahlen einräumen.
Überraschend kommt das nicht. Schon seit einigen Jahren gilt Facebook bei jungen Menschen als Alte-Leute-Plattform: Jugendliche und junge Erwachsene nutzen eher den Kurzvideodienst TikTok. Bei diesem Trend zum knappen, nebenbei konsumierbaren Videoinhalt soll nun auch Facebook in voller Breite mitmischen – mit Reels.
Format war bereits 2020 auf Instagram eingeführt worden
Diese Kurzvideo-Funktion war im August 2020 bereits bei Instagram eingeführt worden: Hier können Nutzer 1kurze Video-Clips hochladen und anschauen. Mit einem Fingerwisch wechselt man direkt zum nächsten Clip. Die frappierende Ähnlichkeit zum Vorbild TikTok versucht man offenbar gar nicht erst zu kaschieren.
Im Herbst 2021 hatte man Reels auch bei Facebook integriert – allerdings nur in den USA. In einem Facebook-Post erklärt Mark Zuckerberg, Chef des Mutterkonzerns Meta, dass der Dienst ab sofort weltweit für alle Facebook-Nutzer eingeführt werde.
Reels sei das "mit Abstand am schnellsten wachsende Inhalteformat", erklärte er. Zudem werde man auch eine neue Funktion veröffentlichen, um die Reels-Inhalte auch zu monetarisieren. Hier gehe es zunächst um eingeblendete Werbebanner und Werbesticker, vollflächige Werbeanzeigen zwischen den Kurzvideos sollen ebenfalls bald kommen. So soll die Plattform auch für professionelle Videoersteller attraktiv werden.
Außerdem verriet Zuckerberg weitere geplante Erweiterungen des Dienstes: 'Remix' solle es ermöglichen, Inhalte aus existierenden Stories zu erstellen und ein Beschnitt-Werkzeug werde ebenfalls ergänzt.
Auch die plattformübergreifende Verknüpfung von Reels werde möglich: Reels von Instagram können dann auf Facebook beworben werden.
Die Reels werden bei Facebook unter anderem im Newsfeed ganz oben als kleine Schaltfläche neben den Buttons "Live", "Foto" und "Room" auftauchen. Wer darauf tippt, kann dann eigene Reels erstellen. Auf einem iOS-Gerät der Redaktion war diese Schaltfläche bislang noch nicht verfügbar.
- Facebook-Post von Mark Zuckerberg
- Eigene Recherche