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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zum 50. Geburtstag Schönheitseingriffe und Botox? Das sagt ARD-Star Daniela Kiefer
Gerade feierte die "Sturm der Liebe"-Darstellerin ihren 50. Geburtstag. Mit t-online hat Daniela Kiefer über das Altern und ihr Datingleben gesprochen.
Seit Mai 2022 spielt Daniela Kiefer bei "Sturm der Liebe" die Rolle der selbstbewussten Geschäftsfrau Alexandra Schwarzbach. In der ARD-Erfolgsserie ist sie mit Christoph Saalfeld (Dieter Bach) verlobt. Privat sieht das bei Daniela Kiefer, die Ende Dezember ihren 50. Geburtstag gefeiert hat, aktuell anders aus.
"In den letzten beiden Jahren wäre gar keine Zeit gewesen, etwas Neues anzufangen", sagt sie im Interview mit t-online über ihren Beziehungsstatus. "Leider ist es so, dass der Anspruch steigt und die Auswahl sinkt. Man kennt sich selbst immer besser und weiß genau, welche Kompromisse man nicht mehr eingehen möchte. Und die Guten sind oft vergeben – verständlicherweise."
t-online: Sind Sie ein glücklicher Single?
Daniela Kiefer: Ja. Mir geht es gut und ich bin auch nicht auf der Suche. Aber sollte ich jemanden kennenlernen, wo es passt, bin ich dabei!
Wie müsste derjenige denn sein?
Ich habe keinen bestimmten "Typ". Was ich wirklich sehr mag, ist, wenn jemand ein schönes Lachen und lachende Augen hat. Humor ist mir schon sehr wichtig, ohne Humor geht gar nichts. Und für mich ist Freundschaft die Basis für eine Beziehung. Natürlich muss auch eine große Anziehung da sein, klar, aber ohne Freundschaft würde ich es nicht mehr machen.
Haben Sie sich schon einmal bei der Arbeit verliebt?
Ich war am Ende einer Beziehung, als ich am Theater einen Kollegen kennenlernte, der sich in der gleichen Situation befand. Es hat sofort gefunkt und wir wurden am Ende der Produktion ein Paar. Grundsätzlich bin ich kein großer Freund von Liebesgeschichten am Set. Das kann natürlich jeder halten, wie er will. Ich finde das kompliziert.
Nutzen Sie Dating-Apps?
Ich habe das mal ein halbes Jahr lang gemacht, für viel Geld. Ich hatte letztendlich ein einziges Date: Der Typ war in der Realität zehn Zentimeter kleiner und zehn Jahre älter. Das war es dann.
Was war bisher Ihr romantischstes Date?
Ich hatte mal eine unglaublich romantische Liaison mit einem irischen Maler aus New York, den ich auf Kreta kennengelernt hatte. Ich war dort mit dem Rucksack unterwegs, habe am Strand unter freiem Himmel geschlafen. Als ich mich am nächsten Morgen wieder auf den Weg machen wollte, sagte meine innere Stimme: "Warte noch ein paar Minuten". Mitten im Dorf kam dann plötzlich ein Mann aus einer Seitenstraße. Ich fragte ihn nach dem Weg, er lud mich auf ein Glas Wasser ein – wir hatten uns genau vor seinem Haus getroffen. Von da an waren wir fast vier Jahre zusammen und es war eine große Romanze.
War das eine Fernbeziehung?
Ja, aber wir haben uns mindestens alle sechs Wochen gesehen: auf Kreta, in New York, Düsseldorf oder Amsterdam. Meine ganze Gage ging damals für Telefonate und Flüge drauf. Was macht man nicht alles für die Liebe. Es ist einfach so: Ich liebe gerne tief und absolut. Ich brauche auch keinen Mann, der mich finanziert, sondern der mich inspiriert und fasziniert.
Spielt das Alter für sie eine Rolle?
Früher hatte ich oft ältere Partner. Inzwischen bemerke ich, dass auch Männer jünger als ich sehr charmant und flirty sein können. Da gab es auch schon eindeutige Angebote. Ich denke, es geht nicht so sehr um den Altersunterschied als vielmehr um unterschiedliche Lebensphasen, in denen man sich befindet. Wenn er zum Beispiel noch Kinder will und sie nicht, weil er um einiges jünger ist und noch Gas geben will, dann würde das wahrscheinlich schwierig. Ich sage mal, zehn Jahre älter oder vielleicht auch jünger, das könnte ich mir noch vorstellen.
"Solche Eingriffe verschönern nicht immer"
Hätten Sie selbst gerne Kinder gehabt?
In meinem Umfeld sagen alle: Das kann doch gar nicht sein, dass du keine Kinder hast. Ich bin der geborene Kindermensch und auch ein Kindermagnet. Es hat sich einfach nicht ergeben. Entweder haben die Umstände nicht gepasst oder der Mann. Auch war es durch die vielen Ortswechsel aufgrund meines Berufes schwierig. Ich widme mich meiner Arbeit wie auch allem anderen gerne zu einhundert Prozent.
Hätten Sie sich rückblickend anders entschieden?
Es gab eine Zeit, da fand ich das sehr schade. Jetzt denke ich: Das ist mein Leben und so lebe ich es. Ob das Schicksal ist oder freie Entscheidung, so ist es jetzt. Vieles wäre dann anders gelaufen. Aber es ist ganz wichtig, sich mit dem eigenen Weg auszusöhnen. Ich habe Gott sei Dank so viel mit Kindern zu tun. Alle meine Geschwister und viele meiner Freunde haben Kinder. Da bin ich sehr gefragt.
Sie haben vor Kurzem einen runden Geburtstag gefeiert. Wie fühlen sie sich mit der 50?
Das Alter ist Privileg. Als junger Mensch dachte ich immer, ich würde nicht besonders alt werden. Deshalb finde ich es schon erstaunlich, dass ich es bis 50 geschafft habe. Für meinen persönlichen Wohlfühlfaktor finde ich das gerade ziemlich gut. Ich hadere eher manchmal mit dem Gefühl, ich müsste schon weiter sein, ich hinke meinem Leben hinterher. Wenn ich sehe, wo manche Leute bereits in jungen Jahren stehen, was sie innerlich, äußerlich, beruflich und privat erreicht haben, denke ich manchmal, ich müsste noch fleißiger, ehrgeiziger und produktiver sein, noch mehr tun. Es wartet noch so viel.
Wie schaffen Sie es, so jung auszusehen?
Ich bin auf jeden Fall niemand, der zum Beauty-Doc rennt. Das habe ich mich bisher auch nicht getraut. Das heißt aber nicht, dass ich das verurteile – überhaupt nicht. Ich finde nur, dass solche Eingriffe nicht immer nur verschönern. Was Kosmetik anbelangt, habe ich von Drogerieprodukt bis teuren Cremes alles ausprobiert, mein Badezimmerschrank ist übervoll. Ich bin auch ein großer Fan von Naturkosmetik. Privat bin ich übrigens am liebsten ungeschminkt.
Haben sie sich Ziele für dieses Jahrzehnt gesetzt?
Nein. Ich vertraue einem gewissen Lebensfluss. Das Leben folgt seinem Sinn; dieses Gefühl ist mal stärker und auch mal schwächer. Dann fragt man sich: Warum bin ich hier? Natürlich kenne ich auch Selbstzweifel, aber dann bekomme ich wieder Briefe von meinen Fans, vor allem jungen Frauen, die so viel Liebe und Dankbarkeit ausdrücken. Da stehen dann Sachen wie, dass ich ein Vorbild für sie bin. Ich bin unendlich dankbar für so viel positive Resonanz.
Welche Träume möchten Sie sich noch erfüllen?
Ich würde gerne noch einige größere Reisen machen. Meine Neugier auf die Welt ist unendlich. Ich will alles sehen: Dörfer, Städte, Meer, Kultur, Essen, Trinken, Landschaft und Menschen. Außerdem möchte ich etwas Nachhaltiges mit Kindern und alten Menschen machen. Es geht mir ans Herz, wie man heutzutage mit Menschen umgeht, die ein ganzes Leben hinter sich haben. Ich finde es so würdelos, wie das Leben oft zu Ende geht. Das tut mir weh. Hier habe ich sehr das Bedürfnis, in Zukunft etwas dagegen zu tun.
- Eigenes Interview