Quoten-Schwergewichte im deutschen Fernsehen

Ein Spiel dauert 90 Minuten und lockt traditionell jede Menge Menschen vor die Fernsehgeräte: Das Champions-League-Finale 2013 erreichte mit dem Duell Bayern München gegen Borussia Dortmund Traumquoten von 21,61 Millionen Zuschauern.

Auch andere Fußball-Live-Übertragungen – allen voran die Spiele der Nationalmannschaft wie hier Ende 2013 gegen England - sorgen bei den TV-Sendern für tolle Einschaltquoten. Damit kann höchstens noch Olympia – zumindest einzelne Highlights - mithalten. Zuletzt sahen 9,21 Millionen Zuschauer die Eröffnungsfeier der Winterspiele in Sotschi.

Wladimir Klitschko boxt bei den Privaten – und sorgt somit auch dort für Quoten-Erfolge. Sein Kampf gegen Alexander Povetkin bescherte RTL 2013 sogar 11,01 Millionen Zuschauer. Davon kann die Formel 1, ebenfalls bei RTL, inzwischen nur noch träumen.

Die "Tagesschau" muss die Fahne für die politische Berichterstattung hoch halten. Rechnet man zur Ausstrahlung in der ARD auch die in den Dritten, bei 3Sat und Phoenix hinzu, lag der Jahresdurchschnitt bei den Quoten 2013 immerhin bei 8,87 Millionen Zuschauern.

Wegen des Wetters – Orkane, Schnee, Fluten – hebt die ARD ab und zu "Brennpunkte" ins Programm. Und das stößt auf das Interesse der Zuschauer: Der "Brennpunkt: Sintflut im Sommer“ brachte 2013 beispielsweise Einschaltquoten von 10,09 Millionen. "Brennpunkte" zu politischen Themen haben es da schon schwerer.

Vor den Bundestagswahlen hat sich auch das TV-Duell der Kanzlerkandidaten als zuverlässiger Quotenbringer erwiesen. 2013 wollten sich 10,13 Millionen Menschen den Schlagabtausch zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück ansehen.

Was Live-Übertragungen von Showevents angeht, sticht der Eurovision Song Contest hervor. Das Finale des europäischen Musikwettbewerbs interessierte 2013 über acht Millionen Zuschauer. Als Lena Meyer-Landrut 2010 erstmals antrat, waren sogar 14,69 Millionen Menschen am TV dabei, beim Versuch der Titelverteidigung noch 13,93 Millionen.

Der "Tatort" und der "Polizeiruf 110" sind eine Institution am Sonntagabend. Beim "Tatort" hält das Münsteraner Ermittler-Duo zurzeit den Quoten-Rekord von 12,99 Millionen Zuschauern, und auch viele andere Teams kratzen an oder überspringen die Zehn-Millionen-Marke. Daran kommt der "Polizeiruf" nicht ganz heran, pendelt aber auch so um die acht Millionen Zuschauer.

Aber das ZDF hält dagegen: Samstagskrimis wie "Wilsberg", Mehrteiler wie "Das Adlon" (Foto) oder Fernsehfilme sorgen häufig für Quoten von sieben bis knapp neun Millionen Zuschauern.

Nicht zu vergessen natürlich auch das "Traumschiff". Dieses schippert beim ZDF von einem Quoten-Erfolg zum nächsten, die Ausgabe am 1. Januar 2014 erreichte zuletzt 8,68 Millionen Zuschauer.

Und die Privaten? Die können mit ihren Spielfilmen, Serien oder TV-Shows selten mithalten. Lediglich das "Dschungelcamp" erfreut sich konstanter Beliebtheit und Quoten von sieben bis acht Millionen Zuschauern. Davon können Formate wie DSDS, "Germany’s Next Topmodel" oder "Schlag den Raab" nur träumen.