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Polizeiruf 110: Zwei Brüder – TV-Kritik zum Krimi mit Maria Simon


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"Polizeiruf 110": Spannend, aber tierisch konstruiert

t-online, SKO

Aktualisiert am 15.11.2011Lesedauer: 2 Min.
Maria Simon und Franz Dinda im "Polizeiruf: Zwei Brüder"Vergrößern des Bildes
Maria Simon und Franz Dinda im "Polizeiruf: Zwei Brüder" (Quelle: Foto: RBB / Oliver Feist)
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Ein schwuler Zuchtstallbesitzer, der des nachts von seinem geheimen Lover heimkehrt, dort bemerkt, dass ihm gerade ein Rennpferd geklaut wurde, im Stall von seiner Ehefrau überrascht und wegen seiner Homosexualität zur Rede gestellt und erschlagen wird: Etwas zusammengeschustert wirkte die Auflösung im gestrigen "Polizeiruf 110" schon. Das war umso tragischer, weil die Folge "Zwei Brüder" ansonsten gute Spannung lieferte und auch von den Darstellern her überzeugte. Allen voran Barbara Auer, die die von einem Reitunfall und zerstörten Familienverhältnissen gezeichnete Ehefrau und Mörderin mimte.

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Konzentration auf Tätersuche

Fest steht: Das Ermittler-Team Olga Lenski (Maria Simon) und Revierpolizist Horst Krause (Horst Krause) muss man schon mögen, um mit ihm seinen Sonntagabend zu verbringen. Regelrecht versachlicht und nur ganz gelegentlich durch halbwegs lustige Krause-Sprüche aufgelockert ("Eine eindeutig homosexuelle Situation"), war auch der zweite Fall der Brandenburger reichlich nüchtern und nahezu humorfrei inszeniert. Das Gute daran: Der Fokus richtete sich dadurch einzig auf die Ermittlungen und Charaktere, so dass die eigentliche Tätersuche nicht durch Nebenschauplätze oder Spleen-behaftete Cops gestört wurde. Das galt auch für Simons Schwangerschaft zum Zeitpunkt des Drehs, die zwar in den Krimi eingebaut wurde, aber keineswegs als dominierender Aspekt.

Verdächtige ohne Ende

Das Drama um den ermordeten Züchter und seine zerrüttete Familie war gespickt mit Finten, damit aber auch mit zahllosen Verstrickungen der einzelnen Personen: Vom gefeuerten Stallmeister, der sich für seine Kündigung rächen wollte, über Hartmanns Sohn Dennis (Franz Dinda), dessen Verhältnis zu seinem Vater tief gespalten war, bis zu Hartmanns Liebhaber, der sich mit diesem kurz vor dessen Ermordung verkracht hatte. Dazu noch der Tierarzt, der Dennis' Rennpferd gedoped hat und dem Hartmann durch einen Labortest auf die Schliche gekommen war.

Die Moral von der Geschicht'...

Dass sich letztlich Hartmanns Ehefrau als Mörderin entpuppte, überraschte nicht wenig. "Er hat uns bestraft. Dafür, dass er sein Leben nicht leben konnte," lautete ihr Motiv. Damit lieferte Auer die Moral des Krimis gleich mit: Nämlich die Frage, warum jemand so lange in einem (Doppel-)Leben verhaftet bleibt, das für ihn und alle Beteiligten schon längst nicht mehr erträglich ist. Durch die Vielzahl der Verstrickungen, die auch für die etwas konstruierte Auflösung verantwortlich waren, ging diese durchaus interessante Botschaft leider etwas unter.

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