Stasi-Drama "Es ist nicht vorbei"

Anja Kling spielt in "Es ist nicht vorbei" auf überzeugende Art die Figur der Carola Weber. Wegen Republikflucht wurde sie 1988 verhaftet und ins berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck gesteckt, wo man sie schwer misshandelte. Ihrem Mann Jochen (Tobias Oertel) hat sie davon nie erzählt, weil sie die Vergangenheit ruhen lassen möchte.

Doch dann begegnet sie Prof. Dr. Wolfgang Limberg (Ulrich Noethen), den ihr Mann, Personalchef eines Krankenhauses, als neuen Chefarzt für Neurologie eingestellt hat...

Die Stimme von Dr. Limberg erinnert Carola Weber an die jenes Arztes aus Hoheneck, der sie mit Psychopharmaka vollpumpte. Infolge dieser Medikamente wurde sie unfruchtbar, leidet unter Erinnerungslücken und verlor bei einem Arbeitsunfall in der Haft zwei Finger.

Carola Weber erzählt ihrem Mann davon. Doch der ist skeptisch und fühlt sich hintergangen, weil seine Frau ihm in zehn Jahren Beziehung nie etwas von ihrer Haft zu DDR-Zeiten erzählt hat.

Für Carola Weber gibt es aber nur noch ein Ziel: Den angesehenen Mediziner Limberg als Stasi-Arzt zu enttarnen. In seinem Büro konfrontiert sie ihn mit ihrem Verdacht.

Aber Limberg wiegelt ab, behauptet, Carola Weber sei paranoid und gibt an, zur fraglichen Zeit sozialistische Bruderhilfe in einem Krankenhaus auf Kuba geleistet zu haben. Außerdem versucht er ihren Mann von der psychischen Labilität seiner Gattin zu überzeugen.

Carola Weber forscht unterdessen weiter und wagt sich selbst an den Ort zurück, an dem sie die schlimmste Zeit ihres Lebens verbrachte: das Frauengefängnis Hoheneck.

Dort werden böse Erinnerungen wach.

Im Frauengefängnis Hoheneck nahe Chemnitz wurden seit den späten 40er Jahren, vor allem aber nach 1970, Frauen inhaftiert, die wiederholt Ausreiseanträge gestellt oder Republikflucht geplant hatten. Erniedrigende Haftbedingungen, Übergriffe des Knast-Personals sowie Behandlung mit Psychopharmaka und Zwangsarbeit gehörten zum Alltag.

Doch in Hoheneck und mithilfe der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen kommt sie Limberg, obwohl der seinen Lebenslauf frisiert hat, auf die Schliche. Und bezahlt fast mit dem Leben dafür... Denn die alten Stasi-Seilschaften funktionieren noch immer.