Ernst August Prinz von Hannover Nach abgesagtem Schloss-Verkauf droht neuer Streit mit Sohn
Der mit seinem Sohn zerstrittene Ernst August Prinz von Hannover ist froh, dass ein Verkauf von Schloss Marienburg für einen Euro vom Tisch ist. Doch es droht schon wieder neuer Streit zwischen ihm und seinem Filius.
Durch den "Doch-Nicht-Verkauf" könne möglicherweise eine gerichtliche Auseinandersetzung vermieden werden, ließ das Oberhaupt der Welfen, der Ehemann von Prinzessin Caroline von Monaco, jetzt mitteilen. Allerdings halte er an seinen Rückübertragungsansprüchen fest.
Sanierungskosten von 27,2 Millionen Euro
Ernst August junior hatte mit Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler (CDU) den Verkauf des Welfen-Stammsitzes an die öffentliche Hand ausgehandelt. Nach dem Einspruch von Ernst August senior legte das Land den Deal auf Eis. Jetzt visiert der Junior die Gründung einer Stiftung an, um das marode Schloss und sein Inventar dauerhaft zu erhalten. Dafür will er neben dem Schloss Kunstobjekte im Wert von sechs Millionen Euro einbringen. Die Sanierungskosten von 27,2 Millionen Euro wollen sich Bund und Land teilen.
Ernst August senior will nach eigener Aussage auch künftig Lösungsvorschläge für die Marienburg daran messen, ob sie "eine Zerstückelung und den Ausverkauf der familiären Kulturgüter befürchten" lassen. Er gehe davon aus, dass sowohl sein Sohn als auch die Landesregierung ihn bei allen künftigen Gesprächen rechtzeitig und vollumfänglich miteinbeziehen, "um ein neuerliches Debakel zu verhindern".
Vater habe kein Wort mehr mitzureden
Das hält Ernst August junior jedoch nicht für notwendig. Die Rechtslage sei klar, sein Vater habe kein Wort mehr mitzureden über die Zukunft dieses Kulturdenkmals, teilte der Sohn am Abend mit. Eine Beteiligung seines Vaters an den Gesprächen mit der Landesregierung sei nicht erforderlich.
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Die Welfen gelten als eines der ältesten Adelsgeschlechter Europas. Zwischen 1714 und 1837 waren die Herrscher von Hannover gleichzeitig Könige von Großbritannien und Irland.
- Nachrichtenagentur dpa